Kostenexplosionen im TV: Das sind die teuersten Serien aller Zeiten
Autor: Teleschau
, Mittwoch, 29. Oktober 2025
Rund 1,5 Millionen Euro kostet eine Folge vom "Tatort" im Durchschnitt. Viel? Nicht im Vergleich zu vielen US-Serien. In unserer Galerie zeigen wir in aufsteigender Reihenfolge, was die teuersten Produktionen gekostet haben.
Bei Kritikern nicht unumstritten, entwickelte sich "The Witcher" dennoch zum Fanliebling auf der Plattform von Netflix. In die vierte Staffel geht die Fantasy-Serie nun bereits, und wieder haben die Macher im Auftrag des Streaming-Dienstes weder Mühen noch auch Kosten gescheut, um den allgemeinen Erwartungen an eine High-Profile-Serie zu erfüllen.
Schon bei den vorausgegangenen Staffeln hat Netflix viel in "The Witcher" investiert, mit der der Streaming-Dienst auf die Fantasy-Welle aufsprang, die HBOs Genre-Kracher "Game of Thrones" losgetreten hatte. Dabei stieg das Budget stetig mit jeder Staffel. Geschlagene 80 Millionen US-Dollar hatten die acht Episoden der ersten Runde von "The Witcher" schon verschlungen, die zweite Staffel schlug mit 192 Millionen zu Buche, 20 Millionen mehr als die dritte.
Mit der vierten Staffel sprengt "The Witcher" nun nicht nur den eigenen Kostenrahmen, sondern hat auch manch andere Serie in Sachen Produktionsaufwand hinter sich gelassen. Und das soll schon was heißen, denn im Serien-Zeitalter, in der wir uns spätestens seit "Die Sopranos" (1999 bis 2007) befinden, nehmen die Fernsehanstalten und seit geraumer Zeit auch die Streaming-Dienste, nochmal, immer mehr Geld in die Hand, um die Zuschauer erstens zu ködern und sie dann von Staffel zu Staffel zu ziehen.
Kosten treibende Stars
Der Einschnitt in der Fernsehkultur durch "Die Sopranos" Ende der 1990er-Jahre fällt mit der Kostenexplosion in der Serienlandschaft zusammen. Es ist kein Zufall sein, dass um diese Zeit auch die seit 1994 ausgestrahlte Sitcom "Friends" in puncto Budget neue Türen aufschloss. Am Anfang waren die Produktionskosten für den 2004 eingestellten Serienhit noch relativ niedrig, am Ende aber hoben vor allem die Gagen der sechs Hauptdarsteller die Ausgaben auf ein neues Niveau. Rund zehn Millionen Dollar verschlang zuletzt jede der 24 Episoden pro Staffel.
Ähnliches gilt für die "The Big Bang Theory", den anderen gigantischen Sitcom-Hit, den man mit Fug und Recht und trotz ihrer Unterschiede als "Friends"-Erben betrachten kann. Auch mit Blick auf den Kostenaufwand. Kaley Cuoco, Johnny Galecki und Co. waren das, was Jennifer Aniston, Matthew Perry, David Schwimmer und Kollegen wenige Jahre zuvor waren: die bestbezahlten Serienstars der Welt. Das wirkte sich auch auf die Produktionskosten aus, die am Ende mehr als zehn Millionen Dollar pro Folge betrugen.
Gute Serien wie überhaupt alles Kreative muss nicht teuer sein, aber genug Geld kann sehr wohl künstlerische Freiräume eröffnen. Dafür steht eindrücklich auch "Emergency Room", für viele noch immer die beste Krankenhaus-Serie. Ob sie weniger gelungen ausgefallen wäre, muss dahingestellt bleiben. Tatsache ist, dass ihren Machern ein beträchtliches Budget zur Verfügung stand. Seit 1998 zahlte NBC mehr als 13 Millionen US-Dollar pro Folge, wovon ein großer Teil auf den zum Superstar aufgestiegenen Hauptdarsteller George Clooney abfiel.
Produktionsaufwand gleich Kostenaufwand
Bei anderen Serien verschlingen weniger die Stars als vielmehr der vom Erzählstoff abhängige Produktionsaufwand Unsummen an Geld. Das Fantasy-Genre steht hier an vorderster Front, das gerne mit üppigen Settings auf der einen Seite und mit digitalen Effekten auf der anderen protzt. So kostete allein die finale achte Staffel von "Game of Thrones" satte 15 Millionen pro Episode. Die im August 2022 gestartete Nachfolgeserie "House of the Dragon", die die Vorgeschichte des Vorgängers mit noch mehr - digital erschaffenen - Drachen erzählt, verschlang pro Folge gar 20 Millionen Dollar.