KiKA soll eingestellt werden - drastische Änderungen beschlossen
Autor: Florian Hauner
Deutschland, Donnerstag, 06. November 2025
Eine umfangreiche Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zielt auf ein schlankeres, digital fokussiertes Angebot ab. Traditionsreiche Sender wie KiKA sollen davon deutlich betroffen sein.
Dem öffentlich-rechtlichen Sender KiKA droht das Aus. Das haben die Regierungschefs der 16 Bundesländer im Reformstaatsvertrag beschlossen. Der Beschluss steht nur noch vor einer letzten Hürde. Wenn diese überwunden ist, soll es Inhalte für Kinder in Zukunft nur noch online geben.
Der Reformstaatsvertrag, der am 25. Oktober 2025 beschlossen wurde, soll dazu dienen, das Angebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu modernisieren und digitalisieren. Insbesondere soll der Rundfunk "schlanker" werden. Dafür werden einzelne Programme gestrichen oder mit anderen Programmen zusammengeführt.
KiKA bald nur noch gebündelt mit anderen Sendern
Aus dem Vertrag geht ein zentraler Punkt hervor: Das Angebot für junge Menschen soll gebündelt werden. Bisher gab es die Einzelangebote KiKA, funk, ZDF-neo und ARD One. "Diese Einzelangebote werden erstmals in ein abgestimmtes öffentlich-rechtliches Angebotsportfolio für die jüngeren Teile der Bevölkerung eingebunden", heißt es im Vertrag.
Grund für die Bündelung ist, dass "Generationsabrisse" verhindert werden sollen. Die verschiedenen Sender werden aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen allerdings nicht in einem einzelnen Sender zusammengefasst. Allerdings sollen die Sparten künftig enger und angebotsübergreifender miteinander arbeiten.
Somit könnte es beispielsweise bald übergreifende Formate zwischen KiKA und funk geben. Die Kinder, welche KiKA-Inhalte anschauen, sollen damit an das Format der nächsten Altersgruppe herangeführt werden.
Linearer Sender wird eingestellt - KiKA nur noch online
Ebenso beschlossen wurde, dass die Schwerpunktangebote nicht mehr zwingend als Fernsehprogramme gezeigt werden müssen. "Die konkrete Ausgestaltung der Angebote kann sich in der Folge allein an den Nutzergewohnheiten der adressierten Zielgruppen orientieren", steht in der Reform.
Wie weiter ausgeführt wird, ist das Nutzungsverhalten junger Menschen zum größten Teil non-linear. Daher soll das Jugend-Angebot in Zukunft nur noch online ausgestrahlt werden. Die linearen Sender für das junge Publikum sollen zum 1. Januar 2029 eingestellt werden.