"Ich sah aus wie Frankenstein": 250-Kilo-Mann klagt in ZDF-Doku über Magen-OP
Autor: Teleschau
, Montag, 24. November 2025
"Ich denke 24/7 an Essen": Torsten hat 250 Kilo und attestiert sich selbst eine Esssucht. In einer ZDF-Dokumentation erzählt der Personal Trainer Leon Windscheid seine Geschichte - und erklärt, warum Essen sein "bester Freund und schlimmster Feind" ist.
Sixpack, großer Bizeps und braun gebrannte Haut: So oder so ähnlich würden viele Menschen sich wohl einen Personal Coach vorstellen. Torsten ist das genaue Gegenteil. Der Bonner wiegt 250 Kilo - arbeitet aber trotzdem als Fitnesstrainer. "Ich möchte eine Anlaufstelle werden für Menschen wie mich, die sich nicht gesehen fühlen", erklärt er gegenüber Leon Windscheid in der ZDF-Doku "250 Kilo - bin ich süchtig nach Essen?" (ab sofort zum Streamen verfügbar). Verstanden fühlt sich Torsten selbst selten: "Wie sollen sie auch? Sie stecken nicht in deiner Haut."
Schon seine Mutter war übergewichtig. Essen sei daher stets "ein riesiger Bestandteil" gewesen, schildert Torsten. "Essen ist mein bester Freund - aber auch mein schlimmster Feind", erklärt er und spricht offen über Fressorgien, Magenkrämpfe und Selbstvorwürfe. "Essen ist mein Anker, der mich gleichzeitig rasant in die Tiefe zieht." In schlimmen Phasen habe er teils acht Liter Eistee getrunken - täglich. Dazu mehrere Pizzen, Lasagne und eine halbe Packung Toast samt Belag zum Frühstück.
"Es wird nie so sein, dass die anderen sagen, du wärst normal"
"Es übernimmt jemand anderes in meinem Kopf die Kontrolle", versucht Torsten seine Probleme auf den Punkt zu bringen, Seine Diagnosen lauten Binge Eating, Depressionen und Adipositas. "Ich denke 24/7 an Essen. Es gibt keinen Moment, in dem ich frei davon wäre", räumt er ein. Besonders schlimm sei es, wenn Kopf und Körper gleichsam im Stillstand seien, dann sei "Hopfen und Malz verloren". In schlimmen Phasen verlässt Torsten sein Haus nur zur Essensbeschaffung.
Dabei war es schon einmal anders. Dank einer Therapie besserte sich seine psychische Lage, dazu nahm er extrem ab. Doch mittlerweile ist er wieder bei 250 Kilogramm angekommen - das dreifache Gewicht eines normalen Menschen, wie er vorrechnet. Damals wie heute fühle sich Torsten stets wie ein Exot. Als er einst viel abgenommen habe, "haben mich die Leute angegegafft, weil ich aussah wie ein Faltenhund. Mein Bauch hing bis zum Knie."
Selbst eine große OP für Hautstraffung habe sich statt als Hoffnungsschimmer als fataler Trugschluss herausgestellt: "Dann bin ich wach geworden und habe gemerkt, es ist nicht gut." Unter Tränen erklärt er Leon Windscheid seine Gefühle: "Es wird nie so sein, dass die anderen sagen, du wärst normal." Durch die OP habe er seelische wie körperliche Narben davongetragen. Letztere hätten ihn optisch zu einem "Frankenstein" gemacht, klagt er. Mittlerweile lerne er zu akzeptieren, dass sein Körper "immer eine Attraktion" sei. Trotzdem versucht Torsten positiv zu bleiben. Zwar brauche er nach "jedem Mal hinfallen" ein wenig Zeit, sich wieder aufzurichten. Er betont aber auch: "Ich glaube an mich."
Quelle: teleschau – der mediendienst