Druckartikel: "Haste nicht gemacht!": Horst Lichter muss "Bares für Rares"-Experten ermahnen

"Haste nicht gemacht!": Horst Lichter muss "Bares für Rares"-Experten ermahnen


Autor: teleschau - Julia Schöppner-Fleige

, Dienstag, 23. Sept. 2025

Höchstpreise für ein privates Sammlerstück? Sven Deutschmanek fand das Objekt "richtig super" - tat aber etwas, das man eigentlich lieber sein ließ.


Deutschmanek murmelte noch "eigentlich soll ich das nicht ...", da spazierte auch schon Horst Lichter ins Studio. Und erwischte den Experten bei einem Handgriff, der in Sammlerkreisen ungefähr so gern gesehen war wie Kaffeeflecken auf einem Auktionskatalog.

"Nee, das darfste nicht machen", tadelte Lichter ungläubig. "Das hab ich aber jetzt gemacht", konterte Deutschmanek ertappt, nur um gleich zu beschwichtigen: "Nichts passiert!" Was hatte den Gastgeber so aufhorchen lassen? Der Fachmann hatte die Uhr am Pulli poliert! Und das, obwohl er eigentlich wissen sollte, dass so im schlimmsten Fall Kratzer entstehen können.

Zum Glück blieb das Glas heil und Lichter war hingerissen von dem Chronografen: "Den würde ich auch anziehen!" Sammler Ralph hatte die Heuer Montreal bereits in den 2000er-Jahren von seinem Vater bekommen, der ebenfalls dem Uhrenfieber verfallen war. Rund 25 bis 30 Modelle lagen derzeit in seiner Schublade. Das präsentierte Exemplar stammte aus den Jahren 1972/73 und war ein seltenes Stück, vor allem wegen des weißen Zifferblatts.

Experte gibt vielversprechende Expertise

Für eine Revision hatte Ralph stolze 1.874 Euro hingeblättert. Deutschmanek nickte respektvoll und hatte Verständnis für diesen Preis: "Man hat versucht, alle Objekte, die einen schönen Vintage-Charme haben, zu erhalten" - und meinte damit unter anderem den Zeigersatz.

Am Zustand gab es wenig zu mäkeln: Das Automatikwerk lief perfekt, nur ein paar Glieder fehlten im Armband. Doch war das Schmuckstück wirklich die erhofften 7.000 Euro wert? Der Experte bestätigte: 6.000 bis 7.000 Euro seien absolut realistisch. Ralphs Freude war groß: "Dafür, dass ich sie damals von meinem Vater für lau bekommen habe ..."

Auch im Händlerraum sorgte die Seltenheit des Stücks für Staunen. David Suppes wollte die Uhr unbedingt haben. Am Ende ließ er 5.000 Euro springen.

Als Nächstes landete ein Flugobjekt im Händlerraum: Angelika und ihre Freundin Livia steuerten einen "Roloplan"-Drachen von Steiff herein. Zwischen 100 und 150 Euro sollte der Stoffflieger an Wert besitzen. Für 110 Euro durfte schließlich David Suppes das nostalgische Spielgerät aus den 1950er-Jahren einpacken.

Kleine Jugendstil-Vase begeistert Händler

Als Dank für Computerhilfe hatte Ingmar diese Skulptur geschenkt bekommen: Europa auf dem Stier, gefertigt 1921 von KPM. 1.000 Euro wünschte er sich. Experte Colmar Schulte-Goltz wiederum schätzte den Wert auf 850 bis 1.000 Euro. Die Händler rangen um die Porzellan-Göttin aus der Hand von Adolf Amberg. Für 1.150 Euro ritt Europa schließlich zu Julian Schmitz-Avila.

Karin bezeichnete ihr Stück liebevoll als "Stehrümchen", das nun weiterziehen sollte. Die kleine Jugendstil-Vase aus Nancy durfte laut Expertise 700 bis 900 Euro einbringen. Ob so viel Glanz für so wenig Größe möglich war? Die Miniatur von 1906 aus dem Hause Daum Frères begeisterte die Händler sofort und wanderte für 580 Euro auf die Fensterbank von Steve Mandel.

Das fast hundertjährige Besteck aus vergoldetem Silber mit Emaille-Dekor erfüllte die Erwartungen spielend. Und wieder griff David Suppes zu - diesmal für 270 Euro.