Gefangen im eigenen Zuhause: Das sind die Streaming-Tipps der Woche
Autor: Teleschau
, Dienstag, 01. Juli 2025
Im Netflix-Thriller "Brick" suchen Matthias Schweighöfer und Ruby O. Fee verzweifelt nach einem Ausgang aus ihrer eigenen Wohnung. In "Bupkis" erzählt der US-Comedian Pete Davidson abermals sein Leben nach. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.
Deutsche haben es in Hollywood traditionell schwer. Nur wenige Schauspielerinnen und Schauspieler - ungeachtet ihrer Popularität hierzulande - schaffen den Sprung in die Traumfabrik. Insofern ist der Weg von Matthias Schweighöfer durchaus beachtlich. Gerade in den 2010er-Jahren war das spitzbübische Grinsen des Mimen aus Kino-Kassenknüllern nicht wegzudenken. Dass Schweighöfer mittlerweile bei Jimmy Fallon statt in der NDR Talkshow gastiert, hat er Zack Snyder zu verdanken. Der Regisseur castete den Deutschen 2021 für den Netflix-Erfolg "Army of the Dead". Selbst Christopher Nolan klopfte an und vertraute dem 44-Jährigen die Rolle von Werner Heisenberg in "Oppenheimer" (2023) an. Nach der Hollywood-Erfolgstour kehrt Matthias Schweighöfer nun zurück zu seinen Wurzeln: dem deutschen Film. Sein neuestes Netflix-Projekt hört auf den Namen "Brick" - und ist inhaltlich ziemlich weit von den Feelgood-Komödien entfernt, mit denen sich Schweighöfer einst ins Herz seiner Fans spielte. Was die Streamer in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.
"Brick" - Netflix
Sepia-Handkamera-Aufnahmen zeugen in "Brick" (ab Donnerstag, 10. Juli, bei Netflix) von einer glücklichen Zeit, doch nur im Rückblick: Zwischen Tim (Matthias Schweighöfer) und Olivia (Ruby O. Fee, auch Schweighöfers Partnerin abseits der Kameras) passt es schon länger nicht mehr. Doch just in dem Moment, in dem Olivia Tim den Laufpass gibt, türmt sich in der Wohnungstür eine undurchdringbare High-Tech-Wand auf. Schlimmer noch: Auch sämtliche Fenster sind plötzlich hermetisch verriegelt. Gegen jegliche Bearbeitung von außen, ob mit Hammer, Bohrer oder stumpfer Gewalt, ist die glänzend schwarze Ziegelwand immun.
Immerhin gelingt dem zerstrittenen Ex-Paar der Durchbruch in die Nachbarwohnung, wo die Airbnb-Touristen Marvin (Frederick Lau) und dessen Freundin Ana (Salber Lee Williams) sich nach dem jüngsten MDMA-Trip noch im Drogenrausch wähnen. Im wahrsten Sinne ernüchtert und nach ersten Differenzen zusammengerauft, bahnt sich das Quartett den Weg nach unten - durch die Decke, Geschoss um Geschoss. Nur der undurchsichtige Yuri (Murathan Muslu) scheint von den Fluchtambitionen seiner Nachbarn gar nichts zu halten ...
Ein spannender Survival-Thriller mit Kammerspielcharakter, der sich zum Ende hin spannungsgeladen zuspitzt: Das hätte "Brick" theoretisch werden können. Gegen Ende wirkt er leider eher durchschnittlich. Schweighöfer-Fans werden dennoch sicher auf ihre Kosten kommen. Hochkarätigere Unterhaltung verspricht dagegen der Coming-of-Age-Film "Amrum", der ab 25. September in den deutschen Kinos zu sehen ist. Darin steht Schweighöfer für einen anderen Deutschen mit Hollywood-Renommee vor der Kamera: den mit dem Golden Globe prämierten Regisseur Fatih Akin ("Aus dem Nichts").
"Bupkis" - ZDFmediathek
"Bupkis" ist eine Entlehnung aus dem Jiddischen und bedeutet so viel wie "nichts". Im Falle der gleichnamigen Comedy-Drama-Serie (ab Mittwoch, 9. Juli, in der ZDFmediathek) ist der Titel jedoch eher eine Untertreibung. In acht Episoden erzählt der US-amerikanische Comedian Pete Davidson aus seinem Leben - und das verlief eher selten geradlinig.
Pete Davidson wurde 1993 auf Staten Island, New York City, geboren. Sein Vater, Scott Davidson, war ein Feuerwehrmann, der am 11. September 2001 beim Einsatz am World Trade Center ums Leben kam. Der Verlust seines Vaters machte dem damals siebenjährigen Jungen bis ins Erwachsenenalter schwer zu schaffen. Er nahm Drogen und litt unter Depressionen. In der halbbiografischen Comedy-Drama-Serie "Bupkis" (Regie: Jason Orley, Buch: Pete Davidson) werden diese und weitere Aspekte aus Pete Davidsons bewegtem Leben mit fiktiven Elementen vermischt.
"Ich hab mich gestern mal gegoogelt. Es war mies, es war wirklich mies", klagt Pete Davidson, der sich in der Serie selbst spielt, in der ersten Folge: "Ich konnte nicht eine gute Sache finden. Ich bin eine Witzfigur." Also beschließt der junge Mann, etwas in seinem Leben zu ändern. Die Entfernung seiner vielen Tattoos ist dabei ein erster Schritt. Sein geliebter Großvater "Poppy" (Joe Pesci, "GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia") empfiehlt ihm stattdessen etwas anderes: "Du bist unglücklich, weil du nur versuchst, dich selbst glücklich zu machen. Versuch mal, jemand anderen glücklich zu machen." Auch gesteht der ältere Herr, dass er unheilbar krank sei, und formuliert einen allerletzten Wunsch: "Ich würde gerne noch Zeit mit dir verbringen." Gesagt, getan, doch der von Pete organisierte "Männerabend" verläuft ganz anders als geplant ...