Ein dritter Fall für Daniel Craig: Das sind die Streaming-Tipps der Woche
Autor: Teleschau
, Freitag, 05. Dezember 2025
Daniel Craig sucht bei Netflix wieder einen Mörder, während die ARD Mediathek von der unbekannten Schwester Mozarts erzählt. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.
James Bond, das ist lange her. Daniel Craig scheint die Freiheit nach seinem Ende als 007 zu genießen. Allerdings hat er sich als knorriger und modisch verirrter Privatdetektiv Benoît Blanc erneut eine wiederkehrende Rolle ausgesucht: Sein erster Film "Knives Out - Mord ist Familiensache" feierte rund um den Jahreswechsel 2019/20 einen Überraschungserfolg im Kino: In den USA erwirtschaftete der Film innerhalb der ersten fünf Tage 41,4 Millionen Dollar an den Kino-Kassen. Der Nachfolger "Glass Onion: A Knives Out Mystery" lief 2022 nur kurz im Kino, stellte aber die finanziell erfolgreichste Kinoveröffentlichung eines Netflix-Films dar. Nun erscheint mit "Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery" ein dritter Film bei Netflix. Was die Streamer in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.
"Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery" - Netflix
Lange Zeit taucht er überhaupt nicht auf, und dann spielt er nur eine Nebenrolle: In "Wake Up Dead Man" löst Daniel Craig als Meisterdetektiv Benoît Blanc seinen bislang kompliziertesten Fall. Im Rampenlicht steht im dritten Teil der formidablen "Knives Out"-Reihe (ab 12. Dezember bei Netflix) jedoch ein anderer: Josh O'Connor stiehlt als junger Priester nicht nur dem Ex-Bond, sondern einer ganzen Riege von Hollywoodstars die Show.
Bereits zum dritten Mal serviert Drehbuchautor und Regisseur Rian Johnson einen klassischen Agatha-Christie-Fall: Aber natürlich geht es auch in seinem vorerst letzten "Knives Out"-Film wieder um mehr, als nur darum, einen Mordfall zu lösen, der eigentlich nicht lösbar ist. Diesmal ermittelt Benoît Blanc in einer kleinen katholischen Kirchengemeinde irgendwo in US-Provinz. Dort ist der junge Priester Jud Duplenticy (O'Connor) das verzweifelt gutherzige Gegengewicht zu Monsignore Jefferson Wicks (Josh Brolin), der mit Predigten voller Hass und Häme die Gemeinde vergrault hat. Nur eine Handvoll Menschen (Glenn Close, Jeremy Renner, Kerry Washington, Thomas Haden Church) verirrt sich noch in seine Kirche, wo dann während eines Gottesdienstes ein Mord geschieht.
Natürlich ist jeder der Anwesenden verdächtig, schließlich ist "Wake Up Dead Man" wie die beiden Vorgänger-Filme ein perfekt konstruierter "Whodunnit"-Krimi. Rian Johnson erzählt ihn mit viel Tempo und Liebe zum Detail; jeder aus der Schar von Rest- Gläubigen bekommt einen großen Auftritt. Dass die exzentrischen Figuren nicht so überdreht und extravagant wie in "Glass Onion" sind, tut dem Film gut. Mit Humor und Augenzwinkern beschäftigt sich "Wake Up Dead Man" mit Fragen des Glaubens (und wofür er missbraucht wird). Das funktioniert ohne Holzhammer und Klischees, ist aber zwischen den Zeilen eine ziemlich böse Abrechnung.
"Queen of fucking everything" - ZDFmediathek
"Ihre Karte wurde abgelehnt", heißt es gleich zu Beginn der ersten Folge der sechsteiligen finnischen Krimi-Dramaserie "Queen of fucking everything" (ab Freitag, 12. Dezember, im ZDF streamen). Ein Satz, der sofort Unbehagen auslöst und zugleich den Ton für eine Geschichte vorgibt, die Tragik und Witz meisterhaft vereint. Von der ersten Minute an wird der Zuschauer in das kuriose Leben von Linda Saarniluoto (Laura Malmivaara) hineingezogen, ohne Vorwarnung, ohne sanften Übergang. Und dieses Leben hat gerade seinen Tiefpunkt erreicht.
Schuld daran ist Lindas Ehemann Mikael, der sie um Millionen betrogen und sich dann in Luft aufgelöst hat. Einst führten die beiden ein glamouröses Leben in den besten Kreisen Helsinkis. Nun steht Linda vor den Scherben dieses Luxus-Daseins. Sie ist gezwungen, sich mit einer Realität auseinanderzusetzen, die nichts mehr mit Glanz und Glorie zu tun hat. Sie zählt jeden Cent, kämpft mit einem Obdachlosen um Pfandflaschen und wird mit der bitteren Erkenntnis konfrontiert, dass der schöne Schein, den sie so lange gepflegt hat, nur noch eine leere Hülle ist. Doch selbst in dieser Misere hält Linda an ihrer Fassade fest. In Bluse, High-Heels und natürlich mit ihrer Louis-Vuitton-Tasche über der Schulter bleibt sie, was sie immer war: eine Frau, die sich nicht unterkriegen lässt - wenigstens nicht nach außen.
"'Queen of Fucking Everything' ist eine komödiantisch hochkarätige Krimiserie mit manchmal düsteren Untertönen. Wir verfolgen, wie die in die Enge getriebene Linda sich für ein Leben als Kriminelle entscheiden muss, sich dabei als Naturtalent erweist und sich schließlich in den Erfolg auf der dunklen Seite verliebt", erklärt Tiina Lymi, die nicht nur das Drehbuch zur Serie schrieb, sondern auch Regie führte.