Schon nach dem ersten "Dinner"-Abend in Graz ist den Gästen klar: An Tag 2 steht mit Maria eine Hobby-Köchin am Herd, die ihr Handwerk beherrscht. Die Erwartungen werden nicht enttäuscht, sondern sogar noch übertroffen ...
Maria lernte mit Anfang zwanzig in einem Kochkurs vom ersten Haubenkoch in der Steiermark kochen: "Da habe ich Blut geleckt, weil der uns Techniken und Grundhandgriffe und Handwerk beigebracht hat, das man in alle Ewigkeit verwenden kann." Deshalb lässt die 60-Jährige ihre Enkelin Julia (14) das Gemüse mit dem Lineal millimetergenau schneiden. Für Experimente ist die Versicherungsangestellte aus Kalsdorf jedoch ebenfalls offen. Worauf sich ihre "Dinner"-Gäste freuen dürfen: "Ich versuche, dass sie ein bissl Überraschung erleben. Dinge essen, die sie noch nie so gegessen haben vorher."
Ihre Einrichtung beweist ebenfalls viel Geschmack. Die Möbel: "Ende Biedermeier, Anfang Altdeutsch." Das ganze Haus steht voll mit Sammlerstücken: "Das, was man nicht kaufen kann, das gefällt mir eigentlich am besten." Normalerweise steht Maria nicht gerne im Mittelpunkt, vielleicht macht sie deshalb auch das Essen zum Star des Abends. Zumindest klingt ihr Drei-Gänge-Menü nach gehobener Küche:
- Vorspeise: Symphonie aus Pilzen und Reispapier - Bouillon Zézette mit Champignons / Erbsenschoten
- Hauptspeise: Harmonie von Kalb und "Oscar"-Gebirgsgarnele mit Vanille - Kalbsfilet mit Lauchpüree, Vanillekarotten, schwarzen Nüssen und Gebirgsgarnelen, dazu Jus und Morchelschaum
- Nachspeise: Süße Kuppel der Verführung mit Himbeeren - Schokomousse-Kuppel / Himbeeren / Sauerrahmeis
Am Vorabend stellten Armina (32) und Maria eine Gemeinsamkeit fest: "Wir sind draufgekommen, dass mein Stiefpapa mit ihrer Familie gut befreundet ist." So ist es halt in der Steiermark, man kennt sich. Und was sagt Armina zum Menü? "Es ist trotzdem so ein bisschen Oma-Essen, aber voll high-class."
Gemauertes Gartenhaus hinterlässt Eindruck
"Die Maria war wirklich extrem entspannt", bemerkt Armin (29) bei der Begrüßung keine Spur von Nervosität. Den Aperitif gibt es im geräumigen Gartenhaus. "Das war wirklich ein wunderschöner Empfang", hinterlässt das gemauerte Häuschen Eindruck bei Armina. "Das ist unser Sommerwohnzimmer", erzählt Maria, wie sie und ihre Familie das Haus selbst aus Ziegeln gebaut haben.
Auch beim Eintritt ins Haupthaus sind die Gäste sprachlos: "Wow!" Armina staunt: "Das ist, wie man es sich in einem alten Haus vorstellt, aber auf modern gemacht." Christian (37) beeindruckt die Tischdeko: "Sie könnte locker als Hochzeits-Dekorateurin durchgehen."
Mit einem "Wow" beginnt auch die Vorspeise, als Maria die Champignon-Suppe mit frittierten Reispapier-Blüten serviert. "Das schaut wirklich extrem gut aus", hat Armin sowas noch nie gesehen. "Wie so ein Wolken-Schwammerl", beschreibt Armina die Blüte. "Man beachte: Die Erbsenschoten hat meine Enkelin geschnitten, genau in vier Zentimeter", weist Maria auf die Präzision hin.