"Heute Show" proviziert Dorothee Bär mit Frauenbild der Union
Autor: Isabel Schaffner
Bad Kissingen, Freitag, 21. März 2025
Bei der Bundestagswahl wurde Dorothee Bär (CSU) Erststimmenkönigin. In der "Heute Show" konfrontierte sie ein Komiker mit Kritik am Frauenbild in der Union. Ihre Antworten brachten das Publikum zum Johlen.
Der gebürtigen Bambergerin Dorothee Bär ist es bei der Bundestagswahl 2025 als einziger Direktkandidatin gelungen, die 50-Prozent-Marke der Erststimmen zu überschreiten. Mit 50,5 Prozent gewann die CSU-Abgeordnete mit großem Abstand den bayrischen Wahlkreis Bad Kissingen. Diesen Erfolg und ihre Stellung als Frau in der Union brachte der ZDF-Reporter Fabian Köster bei seinem Besuch des politischen Aschermittwochs der CSU zur Sprache.
Als Mann könnte sie es in der CSU mit dieser Stimmenquote "so weit bringen", sagt er in dem kurzen Interview mit Bär für die Satiresendung "Heute Show" vom Freitag (7. März 2025). Dann kommt er auf die Parität, also die gleichberechtigte Geschlechterverteilung, in der Union zu sprechen. CDU-Chef Friedrich Merz geriet mit Aussagen hierzu in die Kritik.
"Allerallergrößter Frauenversteher": Dorothee Bär sorgt für Lacher in "Heute Show"
"Parität im Kabinett Merz heißt doch wahrscheinlich halb CDU-Männer, halb CSU-Männer", lautet der provokante Satz des Komikers. "Ich sag' mal so, der Friedrich Merz ist der allerallergrößte Frauenversteher nach Markus Söder natürlich", sagt Bär lächelnd und löst bei den "Heute Show"-Zuschauern schallendes Gelächter aus. Während das wohl humorvoll gemeint ist, schrieb sie am 20. Februar 2025 in den sozialen Medien mit vollem Ernst "Echte Politik für Frauen gibt es nur mit der Union und mit Friedrich" und fügte Merz' Profilname mit einem roten Herz hinzu.
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Im Herbst 2024 wurde Friedrich Merz in der Sendung "RTL/NTV Frühstart" zur Geschlechterparität in einer möglichen unionsgeführten Bundesregierung befragt. Von solchen Vorschlägen halte er nichts, fasste das Handelsblatt zusammen. Das sei mit der letzten Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) "so schiefgegangen". Es sei eine "krasse Fehlbesetzung" gewesen und "wir tun damit auch den Frauen keinen Gefallen", habe er hinzugefügt.
Eine Handelsblatt-Autorin nannte es in einem Kommentar "haarsträubend, dass Merz Männer in der Machtposition sieht, 'den Frauen' einen 'Gefallen' zu tun, indem sie ihnen politische Ämter geben". Merz sehne sich "nach einer Zeit zurück, in der Frauen kaum Selbstbewusstsein hatten und für Führungspositionen auf Gefallen der Männer angewiesen waren", heißt es in dem Kommentar weiter. Weitere Aussagen von Merz über Frauen sorgten für so manche Kritik. Nach dem Sieg bei der Bundestagswahl heizte auch ein von CSU-Chef Markus Söder veröffentlichtes Foto über die Unionsberatungen Diskussionen über die fehlende Beteiligung von Frauen an den Gesprächen sowie den Anteil von Frauen im neuen Bundestag an.
Sechs Männer am Besprechungstisch - Bär: "Einer muss ja das Foto machen"
Zu sehen sind in einem Besprechungszimmer die Spitzen von CDU und CSU: Parteichef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz, Generalsekretär Carsten Linnemann und der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Thorsten Frei, von CDU-Seite sowie von der CSU Söder, Generalsekretär Martin Huber und Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete darüber.
Eine Frau fehlt auf dem Bild. Bär habe es gemacht, erklärt sie Köster, der sie auf die Männerrunde anspricht. "War super, oder? Einer muss das Foto ja machen, oder?", lacht die 46-Jährige. "Und danach haben Sie den Herren noch 'ne Tasse Kaffee gebracht?", will Köster wissen.