"Bares für Rares"-Händler steht mitten im Bietergefecht plötzlich auf
Autor: teleschau - Michael Eichhammer
, Donnerstag, 17. April 2025
Während die Konkurrenz mehr oder wenige subtile Bemerkungen über das zulässige Höchstgewicht eines Sitzmöbels macht, weelches in der Donnerstagsfolge von "Bares für Rares" zum Verkauf steht, lässt David Suppes gelassen die Seele schaukeln.
"Ich habe im Internet alles Mögliche gefunden, von 90 bis 1.000 Euro", berichtete Robert aus Barsinghausen bei Hannover über sein Mitbringsel bei "Bares für Rares". Von der Expertise erhoffte er sich entsprechend eine präzisere Einschätzung. Gut, dass er da war: Detlev Kümmel prüfte den Schaukelstuhl sorgfältig.
Moderator Horst Lichter erkundigte sich, woher der 43-Jährige das Sitzmöbel habe. Roberts Famile hatte ein Haus mitsamt Inventar erstanden. Das Problem mit drei Kindern sei allerdings: Obwohl der Stuhl "die perfekte Spielwiese" wäre, würde er dem nicht standhalten. "Dafür ist der Schaukelstuhl zu schade", fand Robert. Horst Lichter vermutete, der Stuhl "müsste schwedisch oder aus Norwegen sein oder so". Detlev Kümmel konnte den Moderator mit der Wahrheit ziemlich überraschen.
Horst Lichter liegt mit seiner Einschätz
"Man denkt bei solchen leichtgebauten, ergonomisch geformten Möbeln schnell an skandinavisches Design", stimmte Kümmel erst zu. "In diesem Fall sind wir aber in Dresden", erklärte er dem verblüfften Raritäten-Mitstreiter. "Ach, hör auf! Da wäre ich jetzt nicht draufgekommen", staunte Lichter. Der Designer Ferds Wolberts stand hinter dem Entwurf. Gebaut wurde das Sitzmöbel von 1959 bis 1965, wusste der Experte.
Neben seiner recht schlichten Grundform bestand der Schaukelstuhl auch aus nur zwei Materialien: massives Buchenholz zum einen und der Rücken- und Sitzlehne aus Peddigrohr, zählte Detlev Kümmel auf. "Peddigrohr?", wiederholte Lichter fragend. Es war deutlich, dass er den Begriff noch nie im Leben gehört hatte. "Das ist ein Schilf", wusste Detlev Kümmel.
"Ein Material, das in der Regel sehr brüchig ist, aber der Zustand ist hier noch exzellent", erklärte der Experte. Horst Lichter dachte laut: "Wenn man sieht, wie das in Handarbeit geflochten ist - es ist schon spannend, dass so etwas nicht zerstört wurde."
Lichter fragte, ob Restaurierungen nötig wären. "Du würdest da schleifen und drüber lackieren, ich würde ihn lassen wie er ist", so Kümmel. Er war begeistert von der "schönen Patina". Roberts Wunschpreis: 250 Euro. Kümmel hielt auch 300 für denkbar.
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Jan Cizek vermutete eine dänische Herkunft. Wolfgang Pauritsch begeistere sich für das Flechtmuster. Christian Vechtel ließ sich von Cizek in einen Traum schaukeln, in dem er mit Bier und Cowboy-Hut auf einer Veranda kontemplierte. "Sie haben einen witzigen Schaukelstuhl mitgebracht", fand Jan Cizek als Robert dazu kam. Cizek war ebenso überrascht wie zuvor der Moderator, dass der Stuhl nicht aus Dänemark stammte, sondern aus Dresden.