"Bares für Rares"-Verkäuferin hört Expertenschätzung - dann kommen ihr die Tränen
Autor: Teleschau
, Freitag, 05. Sept. 2025
"Es trifft genau die Richtigen", glaubte eine "Bares für Rares"-Expertin, nachdem sie die Verkäuferinnen mit ihrer Einschätzung zu Tränen gerührt hatte: das 45-fache des Wunschpreises - da staunte auch Horst Lichter nicht schlecht.
"Du wirst mich jetzt wahrscheinlich böse angucken", schmunzelte Gastgeber Horst Lichter in der Freitagsfolge beim Anblick des Mikro-Mosaik-Schmucks. "Aber es gibt ja diese Andenken-Läden, wenn du irgendwo hinfährst", erklärte er Expertin Wendela Horz, die ihm sofort einen bösen Blick zuwarf.
Editha und ihre Tochter Samira erwarteten "nicht so furchtbar viel" für die Mosaik-Schmuckstücke. Ihr Wunschpreis waren lediglich 100 Euro. Samira erzählte von einem kleinen Malheur: "Seitdem die Mama draufgetreten ist, ist es noch viel schöner". Ihre Mutter konnte sich erklären: Als sie von der "Bares für Rares"-Teilnahme erfahren habe, sei sie aufgeregt gewesen.
"Wir haben quasi so eine Art Urlaubsfotoalbum", begann Horz. Lichter konnte sich einen Zwischenruf nicht verkneifen: "Sag ich doch!" Die Expertin machte weiter: "Heute stehen die Leute in Rom überall mit ihren Telefonen und machen Fotos. Das ging 1860 noch nicht."
Horst Lichter machte Hoffnung: "Da sind bestimmt 150 Euro drin"
"Dazu musste man also extrem dünne Glasfäden ziehen und die dann exakt in kleine Steinchen oder in kleine Abschnitte zerteilen, damit man überhaupt das Rohmaterial hat", erklärte Horz den Herstellungsprozess. "Und in den vatikanischen Werkstätten wurden diese Mikro-Mosaike gerne hergestellt."
"Die waren sehr häufig in Onyx, also in einem schwarzen Achat eingefasst", wusste Horz. "In diesem Fall ist es aber ein Malachit, also ein natürlicher Stein mit einer interessanten Bänderung. Und hier wurden quasi die kleinen Mosaike eingelassen." Auf jedem der Mosaike seien Sehenswürdigkeiten aus Rom zu sehen, zeigte Horz. Darunter der große Petersplatz, das Kapitol, das Kolosseum, der Tempel der Vesta und das Pantheon.
Jedes Glied und die Aufhänger der Ohrringe waren mit "gekreuzten Schlüsseln und einer Mitra" gekennzeichnet, erkannte Horz. "Das sind Marken, die in Rom verwendet wurden bis 1870. Also die 1860er-Jahre, die passen perfekt als Entstehungszeit - in 750er-Gold", erklärte sie und schockte Editha. "Da sind bestimmt 150 Euro drin", schmunzelte Lichter. Dennoch konnte Horz keinen Hersteller finden. Eine weitere Markierung sei "nicht zu entziffern", gab sie zu.
Horz konnte kleine Mängel feststellen. So ließ sich zum Beispiel ein Mosaik aus der Fassung nehmen. "Das ist aber nicht so schlimm", erklärte die Expertin, "man kann den hier wieder einfassen." An den Ohrringen fand sie nachträglich angebrachte Bügel. "Und die zwei anderen Schlitze waren vermutlich für zwei kleine Nadeln gedacht. Die fehlen jetzt."