"Bares für Rares"-Händler überbieten sich auf Mondpreis: "Keine Ahnung, was ich hier mache"
Autor: Michael Eichhammer
, Donnerstag, 04. Dezember 2025
Wenn zwei Rivalen im Händlerraum aneinander geraten, kommt es bei "Bares für Rares" nicht selten zu Mondpreisen, die man von erfahrenen Käufern nicht erwarten würde. Am Donnerstag war die Differenz von Schätz- und Verkaufspreis besonders hoch.
"Ich mag alte Werbeschilder", erklärte ZDF-Moderator Horst Lichter angesichts des bunten Verkaufsobjekts, das ihm in der Donnerstagsfolge von "Bares für Rares" unter die Augen kam. Seine Experin Annika Raßbach lächelte voller Vorfreude, denn sie wusste, dass sie den Moderator mit Fachwissen verblüffen würde ...
"Da steckt was ganz Interessantes dahinter, das ist eigentlich kein Emaille-Schild", sagte sie - effizient wie ein Cliffhanger in einer Streaming-Serie. Ihr Plan ging auf: "Du machst es sehr spannend, meine liebe Annika", gestand Lichter.
Das Paar Janine und Florian hatte "keine grobe Vorstellung darüber" und wünschte sich Infos durch die Expertin. "Woher habt ihr das? Damit meine Annika zu Wort kommt ...", fragte Horst Lichter neugierig. Er erfuhr: Vor 30, 40 Jahren hatte Janines Vater das Schild auf dem Dachboden entdeckt. Erst in diesem Jahr gab er es an sie weiter - mit der Aufforderung: "Sieh zu, was du damit machst!" Achtung, Spoiler: Janine machte damit reichlich Geld ...
Horst Lichter fällt aus den Wolken: "Ach hör auf!? Das war gar keine Werbung?"
Das mehrfarbige Emaille-Schild stamme aus der Zeit "um 1900 rum", erklärte Annika Raßbach. Sie wandte sich an Lichter: "Provinzial ist dir doch bestimmt auch ein Begriff?" Er: "Versicherung". Richtig! Annika Raßbach erklärte, was die "Provinzial Feuer-Societät" genau war.
"Im 19. Jahrhundert gab es Zusammenschlüsse mit vielen lokalen Versicherungen, die eine große Gemeinschaft gebildet haben", dozierte die Expertin. Damals wären Brände oft noch verheerender als heute gewesen und ein solcher Zusammenschluss dringend nötig.
Annika Raßbachs Knaller-Nachricht: "Das ist kein Emaille-Schild. Das ist ein Versicherungsschein." Lichter staunte. "Damals hast du dir deinen Versicherungsschein an die Hauswand genagelt", sagte Raßbach. "Ach hör auf!? Das war gar keine Werbung?", war Lichter irritiert. Tatsächlich signalisierte ein Schild am Haus einer Feuerwehr: "Wenn die das Haus gut und schnell gerettet haben, gab es eine Prämie von Provinzial." Lichter: "Das ist hochinteressant, mein lieber Mann!"
Daniel Meyer liegt mit seiner Vermutung falsch
Trotz Abrieb fand die Expertin den Zustand des Outdoor-Versicherungscheines "super" - insbesondere, wenn man das Alter bedachte. Der Wunschpreis des Paares: bis zu 80 Euro. Raßbach erhöhte minimal - auf bis zu 100. "Nach der Expertise ist so ein bisschen die Ruhe eingekehrt, aber vielleicht geht die Aufregung jetzt wieder hoch", sinnierte Florian danach. So viel sei verraten: Es wurde noch sehr spannend für alle im Händlerraum.