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"Bares für Rares"-Händlerin bietet versehentlich 1.900 Euro mehr: "Viel Spaß damit"


Autor: teleschau - Natalie Cada

, Montag, 06. Oktober 2025

60 bis 120 Euro sollte ein besonderes Domino-Spiel der "Bares für Rares"-Expertin zufolge wert sein. Umso überraschender, dass Händlerin Elisabeth Nüdling in der Montagsausgabe der ZDF-Show plötzlich 2.000 Euro dafür zu bieten schien ...


In der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" glaubte Horst Lichter, China-Ware erkannt zu haben. Dann traute er seinen Ohren nicht: Expertin Annika Raßbach nannte das Spielzeug "Kunst". Doch das eigentliche Staunen folgte dank Elisabeth Nüdling im Händlerraum ...

Frank aus Oberhausen hatte selbst nie mit seinem Domino-Spiel gespielt. "Sieht ein bisschen kompliziert aus", meinte der Verkäufer. "Eigentlich muss man nur die Bildchen aneinander reihen", erklärte die Expertin. Dennoch hatte das Holzspiel, das der Verkäufer von seiner Chefin vor Jahren geschenkt bekommen hatte, nur im Schrank gelegen.

Domino stammt ursprünglich tatsächlich aus Asien. "Dort wurde es schon im zwölften Jahrhundert gespielt", wusste Annika Raßbach. Das Domino-Set von Frank war aber deutlich jünger - und trotzdem ein besonderes Stück. Das erkannte nun sogar Lichter, allerdings erst auf den zweiten Blick. Er staunte und fragte neugierig: "Ist das Miró?"

Horst Lichter findet: "Das ist jetzt doof"

Raßbach bestätigte: "Genau, das war der international bekannte Joan Miró." Um 1950 fertigte der surrealistische Maler aus Barcelona 72 Illustrationen für den Gedichtband des dadaistischen Schriftstellers Tristan Tzara an. Sieben der Lithografien wurden schließlich für das Dominospiel ausgewählt, das als Set von Mirós Erbengemeinschaft (SUCC) nach dem Tod des Künstlers 1983 veröffentlicht wurde. Anfang der 1990er-Jahre entstand eine limitierte Auflage von 2.000 Exemplaren, so Raßbach. Doch ein Detail fehlte leider.

Die 28 Spielsteine waren zwar vollständig, aber die Expertin vermisste die Beschreibung zu den einzelnen Lithografien. "Das wäre echt schön gewesen", kritisierte Raßbach den fehlenden Info-Zettel. "Das ist jetzt doof", raunte auch Lichter, der die Bild-Erklärungen zum Verständnis gebraucht hätte. Der Verkäufer zuckte nur mit den Achseln und wünschte sich dennoch 100 Euro. Auch die Expertin schätzte den Wert auf 60 bis 120 Euro. Horst Lichter wirkte zuversichtlich und plauderte aus: "Ich weiß, dass viele der Händler sehr gerne spielen - auch Glücksspiele."

"Das ist aber ein schönes Domino-Spiel", freute sich Julian Schmitz-Avila. Auch Wolfgang Pauritsch schien begeistert: "Toll, Joan Miró ist einer der berühmtesten Künstler des 21. Jahrhunderts." Walter Lehnertz fand die Gestaltung "cool". Nur Elisabeth Nüdling erkannte die Schwierigkeit beim Spiel: "Da muss man sich aber konzentrieren."

"Das ist aber ein starkes Gebot, Lisa"

"Wunderschön", flüsterte Pauritsch und startete mit 50 Euro. In kleinen Schritten stiegen die Gebote weiter und alle Händler boten mit. Der Verkäufer verriet dann noch die limitierte Auflagenzahl, um das Interesse weiter zu wecken. Jos van Katwijk überstieg mit seinem Gebot dann sogar die Schätzgrenze aus der Expertise: 130 Euro.

"Aber die Auflagenzahl steht hier nicht drauf", moserte Lehnertz. Händlerin Nüdling hatte sie sich jedoch gemerkt und rief: "2.000!" Pauritsch lachte: "Das ist aber ein starkes Gebot, Lisa." Lehnertz schob seiner Kollegin gar das Spiel zu und meinte augenzwinkernd: "Viel Spaß damit!" Doch Nüdling lachte wegen ihres versehentlichen Gebots nur lautstark.

"Was sagen Sie, verkaufen Sie an die Lisa?", scherzte Schmitz-Avila weiter und der Verkäufer antwortete prompt: "Auf jeden Fall." Doch Händlerin Nüdling schlug peinlich berührt die Hände vors Gesicht und lachte weiter - offenbar hatte sie gar kein ernsthaftes Interesse an dem Domino-Spiel. "Spaß beiseite", lenkte Schmitz-Avila schließlich ein.

Nach einem kurzen Duell zwischen Lehnertz und Jos van Katwijk landete das letzte Gebot bei 150 Euro. Den Zuschlag erhielt van Katwijk - und der Verkäufer durfte sich zusätzlich über einen "Lucky Dollar" freuen. Danach grinste der Händler beim Gedanken an den nächsten Spieleabend.