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"Bares für Rares"-Expertin lässt royale Legende platzen - doch den Händlern ist es egal


Autor: Natalie Cada

, Montag, 08. Dezember 2025

Leider stammten die Miniatur-Möbel ihrer Großmutter nicht wie gedacht aus dem sächsischen Königshaus. Die "Bares für Rares"-Händler stritten sich dennoch um die Objekte - bis es weh tat ...


"Es tut so weh", stöhnte ein Händler in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" nach einer verlorenen Bieterschlacht - sehr zur Überraschung der Verkäuferin. Denn erst bezeichnete Horst Lichter ihre angeblich königliche Familienlegende als "dick aufgetragen" und dann schüttelte auch Wendela Horz bei der Geschichte nur den Kopf ...

Heike aus Chemnitz brachte kleine Sitzmöbel von ihrer Großmutter mit, die "seit Jahren nur noch in der Truhe liegen". Viel zu schade, fand die Verkäuferin, denn sie glaubte die Miniatur-Stühle stammten "der Legende nach aus dem sächsischen Königshaus - "wohl um 1900", erzählte sie die Geschichte aus ihrer Familie. "Mann, da wird aber dick aufgetragen", riss Lichter bei der royalen Erzählung die Augen auf. Aber genauso wie Verkäuferin Heike fragte sich auch der Moderator: Stimmte die Geschichte denn? Wendela Horz datierte die Objekte immerhin auch ins späte 19. Jahrhundert. Und das Sitzen an sich beschrieb sie als "hochherrschaftliche Angelegenheit" ...

Laut Expertise durften früher nur Herrscher auf einem Möbelstück sitzen. Erst im 15. bis 16. Jahrhundert waren Sitzmöbel dann auch für die nichtadelige Bevölkerung bestimmt. "Daher kommen auch noch Bezeichnungen wie der 'Vorsitzende' oder die 'Angestellten' - die mussten stehen", führte Horz aus. Doch leider konnte Horz neben der 800er-Silberpunze keinen Herstellervermerk finden. Vermutlich stammte das Set aber aus Hanau. "Einen Hoflieferanten würde ich aber ausschließen", war sich die Expertin sicher, denn "der hätte sich auf den Stücken anders verewigt". Zudem waren die Stücke nicht "ganz, ganz fein" ausgeführt. Lichter zog ein Gesicht.

"Bares für Rares"-Händler lacht: "Hast du dich verliebt, Elke?"

Der Wunschpreis lag dennoch bei 800 Euro, erklärte Heike - auch ohne königliche Provenienz. "Hui", seufzte Lichter bei dem stattlichen Preis und auch Expertin Horz konnte mit ihrer Wertschätzung nicht mithalten. Ihre Expertise ergab nur 300 bis 400 Euro. Die Händlerkarte nahm die Verkäuferin dennoch an. Nach der ernüchternden Expertise kam die Mini-Sitzgarnitur aber erstaunlich gut im Händlerraum an. "Ach, wie süß und schnuffig", freuten sich Julian Schmitz-Avila und Liza Kielon über die acht Silberteile, die in "ein edles Puppenhaus" gehörten. Auch Daniel Meyer war hin und weg von dem "Biedermeier-Ensemble aus dem 19. Jahrhundert".

Schmitz-Avila eröffnete die Bieterrunde mit 140 Euro, die schnell von Elke Velten mit 150 Euro überboten wurden. Doch jeder im Händlerraum war begeistert von den Silbermöbeln für die Vitrine und so kletterten die Gebote zügig Richtung Schätzgrenze. Velten sah ihren Schmuck schon auf den Stühlen platziert und bot 300 Euro. "Hui, hast du dich verliebt, Elke?", lachte Kahl. Die Händlerin nickte und fragte schon nach dem Zuschlag. Doch Meyer war schneller und trieb den Preis weiter nach oben. Etwas genervt von ihrem Kontrahenten forderte Velten: "Gib dich geschlagen!" Endlich knickte Meyer bei 450 Euro ein, jedoch unter Schmerzen: "Es tut so weh, das ist was Besonderes."

Nach enttäuschender Expertise: "Bares für Rares"-Verkäufer nimmt Vasen wieder mit

Als weiteres Objekt der Sendung datierte Wendela Horz einen 585er-Weißgoldring mit Smaragd und Diamanten in die 1960er-Jahre. Der Wunsch lag bei 600 bis 800 Euro, doch die Expertin schätzte den Schmuck wegen des getragenen Zustands nur auf 400 bis 500 Euro. Die Brüder nahmen die Händlerkarte - und Elke Velten zahlte am Ende 450 Euro.

Ein Gemälde aus dem Familienbesitz erkannte Colmar Schulte-Goltz als winterliche Dresden-Ansicht von Max E. Kirsch aus dem Jahr 1920. Statt der erhofften 1.000 Euro schätzte der Experte aber nur 500 bis 650 Euro. Doch im Händlerraum überzeugte das Bild: Fabian Kahl zahlte schließlich 800 Euro. Eine Temde-Deckenlampe erinnerte Horst Lichter an seine Kindheit und auch Detlev Kümmel datierte das Teakholz-Opalglas-Stück auf Ende der 1950er- / Anfang der 1960er-Jahre. Statt der gewünschten 300 Euro schätze er den Wert aber nur auf 150 bis 200 Euro. Liza Kielon zahlte schließlich 140 Euro.

Colmar Schulte-Goltz datierte die drei Vasen mit Eselsdistel-Design von der bekannten Werkstatt Daum Nancy auf den Zeitraum um 1890 bis 1910. Trotz eines Wunschpreises von 3.500 Euro schätzte der Experte nur 1.200 bis 1.600 Euro. Für diesen Betrag wollte der Verkäufer jedoch nicht verkaufen und nahm die Vasen wieder mit. Drei alte Metzgerei-Preisschilder stammten laut Detlev Kümmel aus dem Zeitraum zwischen 1910 bis 1940. Statt der gewünschten 50 Euro schätzte er 400 bis 500 Euro für die bombierten Emailleschilder. Die Händler waren begeistert von den seltenen Objekten. Am Ende erhielt Julian Schmitz-Avila bei 450 Euro den Zuschlag.

Quelle: teleschau – der mediendienst