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Arthur Brauss ist tot: "Großstadtrevier"-Star stirbt ein Jahr nach Hochzeit


Autor: Alexander Milesevic, Agentur dpa

München, Montag, 01. Sept. 2025

Er spielte Bösewichte, Schurken, zwielichtige Gestalten. Seine bekannteste Rolle aber war die des Polizisten Richard Block aus dem "Großstadtrevier". Jetzt ist Schauspieler Arthur Brauss gestorben.


Der Schauspieler Arthur Brauss ist tot. Das sagte seine Frau Marie Pocolin-Brauss der Deutschen Presse-Agentur. Demnach starb er im Alter von 89 Jahren in München. Brauss zählte zu den stillen Stars der deutschen Fernsehunterhaltung. Während seiner mehr als 50-jährigen Laufbahn wirkte er in nahezu unzähligen TV- und Kinoproduktionen mit. 

In den letzten Jahren hatte sich der gebürtige Augsburger weitgehend aus dem Fernsehen und der Öffentlichkeit zurückgezogen. Zuletzt sei er sehr geschwächt gewesen und rund um die Uhr gepflegt worden, berichtete seine Frau. Die beiden seien seit 50 Jahren ein Paar gewesen und hätten im vergangenen Jahr "ganz still" geheiratet.

Arthur Brauss ist tot - in mehr als 100 Produktionen zu sehen gewesen

Ihr Mann sei zu Hause in ihrer Münchner Wohnung verstorben, sagte Pocolin-Brauss am Sonntag (31. August 2025). Sie sei bis zuletzt bei ihm gewesen. "Er ist ganz friedlich eingeschlafen. Das ist mein einziger Trost: Dass er sich nicht quälen musste." Ihr Mann soll in München beigesetzt werden.

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Zum Publikumsliebling wurde Brauss mit der Figur des Polizisten Richard Block aus dem "Großstadtrevier". Die Erfolgsserie lief zwischen 1986 und 1991 im ARD-Vorabendprogramm.

Insgesamt wirkte er in mehr als 100 Produktionen im In- und Ausland mit: unter anderem in "Der Alte", "Münchner Geschichten", "Polizeiruf 110", "Die Schwarzwaldklinik", "Derrick" und "Commissario Laurenti", aber auch in "Der Zug" 1964 an der Seite von Jeanne Moreau und Burt Lancaster und 1972 in dem Wim Wenders-Film "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter".

Von der Leichtathletik zur Schauspielerei

Zur Schauspielerei kam Brauss über Umwege. In seiner Heimatstadt Augsburg machte er in seiner Jugend zunächst als Leichtathlet auf sich aufmerksam und wurde deutscher Jugendmeister im Stabhochsprung.

Nach einer kaufmännischen Lehre erhielt er ein Stipendium für die Universität von Wyoming in den USA, wo er Mathematik und Volkswirtschaft studierte. Dort sammelte er auch erste Erfahrungen auf der Studentenbühne.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland gab Brauss 1963 sein Schauspieldebüt in dem Film "Verspätung in Marienborn" über die deutsche Teilung und den Kalten Krieg. Es war der Beginn einer langen und erfolgreichen Karriere.

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