Von vielen Menschen wird das Genre Schlager auch heute noch belächelt - die eingängigen Texte um eine scheinbar heile Welt treffen oft auf harte Kritik. Doch zur Wahrheit gehört auch, dass der Schlagerhype in seiner riesigen Fangemeinde ungebrochen anhält. Und das bei Jung und Alt.

Das weiß auch Anna-Carina Woitschack. Die heute 33-Jährige nahm 2011 an der achten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" teil, in der sie den achten Platz belegte. Auch wenn es für den Sieg nicht reichte, die damals gerade einmal 19-Jährige erkämpfte sich ihren Weg nach oben. Heute gehört sie zu den bekanntesten Schlagersängerinnen Deutschlands. Wie alles begann, darüber hat die Ex-Ehefrau von Stefan Mross in der 3sat-Doku "Hits, Herz und Heimat - Der Schlagerhype" gesprochen.

Ex-DSDS-Star spricht über "Haifischbecken"

Seit ihrem Karrierestart hat sich nicht nur bei der Sängerin selbst, sondern auch im Genre Schlager einiges verändert. Immer häufiger sind Musikfusionen zwischen Schlager, Rock und Pop zu hören. Wenn es nach der Musikerin geht, ein willkommener Mehrwert: "Das gefällt mir, dass der Schlager sich einfach stetig weiterentwickelt", betont Woitschack.

Nach ihrem DSDS-Aus entschied sie sich für eine Schlagerkarriere. Sie erinnert sich zurück: "Ich weiß, wie es ist, wenn man als Mädchen, die mal zum Casting geht, ganz, ganz schnell berühmt wird und ganz schnell in dieses Haifischbecken geworfen wird." Genauso kenne sie aber auch das Gefühl, wenn der Hype um die eigene Person wieder abnimmt.

Die Dschungelcamp-Teilnehmerin von 2025 weiß: Wer es heutzutage im Schlager schaffen will, braucht Durchhaltevermögen, aber vor allem auch Spaß an der Sache: "Es wird nicht immer rosige Zeiten geben, es gibt auch Auf und Abs, so wie im Leben."

"Bin in dieser Zeit meiner Karriere auch erwachsen geworden"

Woitschak fing mit 19 ihre Schlagerkarriere an, ist mittlerweile Anfang 30. Sie erklärt rückblickend: "Man muss ja dazu sagen, dass ich als sehr, sehr junge Frau in dieses Business gekommen bin und in dieser Zeit meiner Karriere auch erwachsen geworden bin." Sie sei mit der Zeit "fraulicher" geworden und habe sich mehr getraut.

Das sehe man auch an den Outfits. Während Anna-Carina sich früher oft in mädchenhaften Look mit Blumenkleidern zeigte, sind ihre Outfits nun erwachsener geworden. Auf ihre alte Version "mit witzigen, toupierten Haaren" schaue sie heute aber sogar gerne zurück. Es sei zu dem dem Zeitpunkt "absolut passend" gewesen. Sie gibt jedoch auch zu bedenken: "Ich weiß, dass ich früher noch viel mehr fremdgesteuert war." So habe sich viele Gedanken gemacht, wie sie aussehen muss, damit sie das Publikum erreicht und damit die Leute sie mögen.