Druckartikel: Als Horst Lichter "Bares für Rares"-Objekt erblickt, fällt ihm nur ein Wort ein: "Unvorteilhaft!"

Als Horst Lichter "Bares für Rares"-Objekt erblickt, fällt ihm nur ein Wort ein: "Unvorteilhaft!"


Autor: teleschau - Natalie Cada

, Mittwoch, 05. November 2025

Ein lange verborgenes Objekt sorgte bei "Bares für Rares" für Rätselraten - und ratlos-ungeschönte Worte von Horst Lichter. Ein Händler spottete nah an der Altersdiskriminierung.


"Unvorteilhaft" fand Horst Lichter das Objekt in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" und fragte sicherheitshalber bei Friederike Werner nach: "Ist wahrscheinlich Kunst, oder?" Die stimmte zu - auch wenn das Kunstwerk die letzten Jahre im Schrank versteckt wurde.

Das kuriose Objekt hatte Tochter Marijke aus Köln bei der Wohnungsauflösung einer Freundin ihrer Mutter Brigitte aus Niederkassel mitgenommen. Später verschenkte sie es, doch ihre Freundin hing das "sehr irritierende" Bild nie auf - sie fand, es wirke "ein bisschen wie in der Geisterbahn".

"Es verzerrt halt", lachte Lichter, und Marijke fand auch: "Die Schönste im Land wird man damit nicht." Das Bild verschwand daraufhin lange im Kleiderschrank - "doch dafür ist es zu schade", befand die Verkäuferin. Schließlich entschied sie: "Wir verkloppen das." Denn immerhin ist es ein Op-Art-Werk aus dem Jahr 1971.

"Bares für Rares"-Expertin erklärt: "Das Spiegelbild führt ein Eigenleben"

Hinter dem Glas-Zerrspiegel stecke der Künstler Victor Bonato, informierte Friederike Werner. Die gewölbte Oberfläche erzeugte "diese unglaublich faszinierenden Bilder", erläuterte die Expertin. Dadurch entstünden optische Täuschungen: "Das Spiegelbild, das wir sonst unter Kontrolle haben, führt hier ein Eigenleben. Das ist die Kunst daran."

"Verrückt", stöhnte Lichter. Für den versilberten Spiegel wollte die Verkäuferin 500 Euro erzielen. Werner schätzte ihn aufgrund des Künstlers und der anhaltenden Op-Art-Nachfrage auf 500 bis 700 Euro. Die Verkäuferinnen freuten sich über die hohe Schätzung - blieb nur noch abzuwarten, wer im Händlerraum den Mut zum Kauf hatte.

"Der spielt mit dem eigenen Selbstbild", bemerkte Fabian Kahl als erster Händler beim Blick in den Spiegel. "Endlich siehst du mal gut aus", scherzte Kollege Markus Wildhagen, der lieber hinterm Händlerpult blieb. "Cool", befand Kahl, während Benjamin Leo Leo das Werk an "The Rocky Horror Picture Show" erinnerte.

"Das ist vor allem etwas für ältere Menschen"

Händler Kahl zeigte sich trotz des verzerrten Eigenbilds sehr angetan vom Objekt. "Der Künstler bezieht den Betrachter mit ein", erklärte er sein Interesse und bot zunächst 300 Euro für den limitierten Glas-Spiegel (94/120). Doch die Konkurrenz griff ebenfalls zu. Am Ende bot Benjamin Leo Leo 550 Euro.

"Das ist vor allem etwas für ältere Menschen", kommentierte Wildhagen. "Dann ist es wieder total in Ordnung, wenn das Spiegelbild nicht mehr perfekt ist." Altersdiskriminierung? Die Kollegen lachten milde, doch Wildhagen fand die Vorstellung "großartig". Weiter bieten wollte er jedoch nicht, und auch Kahl hielt das aktuelle Gebot für "gerechtfertigt".

Die Verkäuferin zögerte, atmete tief durch und fragte vorsichtig nach 600 Euro. Doch das war Benjamin Leo Leo zu hoch. Mit dem Kompromiss 575 Euro waren dann der Händler und die Verkäuferin zufrieden.