Als es um seinen "Dämon" Alkoholsucht geht, kommen Ben Zucker in TV-Doku die Tränen

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Absolut Ben Zucker
Schlagerstar Ben Zucker gibt in "Absolut Ben Zucker" private Einblicke in sein Leben zwischen Erfolg und den Kampf gegen seine Alkoholsucht.
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Seine Kindheit verbrachte Zucker (rechts) in Berlin. Der Stadt widmete er sogar einen Song.
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Für die Doku ließ Zucker die Kameras in sein Zuhause.
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Florian Silbereisen ist seit Beginn von Zuckers Karriere mit ihm befreundet.
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Vom DDR-Flüchtling zum Häftling zum Schlagerstar: Ben Zucker hat ein bewegtes Leben hinter sich. In einer RTL-Doku erzählt er von prägenden Momenten und seinem ständigen Kampf gegen den Alkohol. Wegbegleiter wie Florian Silbereisen geben private Einblicke in das Leben des Stars.

Auf Tour mit Schlagerstars wie Helene Fischer, ausverkaufte Konzerte und erfolgreiche Alben: Seit 2017 geht die Karriere von Ben Zucker, der mit bürgerlichem Namen Benjamin Fritsch heißt, steil bergauf. "Was für eine geile Zeit", singt er selbst mit seiner unverkennbaren Stimme im gleichnamigen Song.

Doch der Weg zum Erfolg war für den heute 42-Jährigen alles andere als einfach. In der RTL-Doku "Absolut Ben Zucker" sind die Kameras nicht nur auf der Bühne, sondern auch ganz privat in Zuckers Zuhause dabei. Dort, wo er sich von seinem hektischen Leben zwischen Konzerten, Tonstudio und Fernsehauftritten zurückziehen kann.

Ben Zuckers Leben begann nicht auf der Erfolgsspur. Er wuchs in den 1980er-Jahren in Ost-Berlin auf. Zusammen mit seinem Jugendfreund Kai kehrt er in der Doku in die Straßen seiner Kindheit zurück. Wenige Monate vor dem Mauerfall flüchtete der damals Sechsjährige mit seinen Eltern und seinem Bruder aus der DDR: mit dem Trabi nach Tschechien, dann zu Fuß nach Ungarn.

Was wohl der kleine Junge von damals, der gerne Fußball spielte und sich an Fahrradtricks versuchte, sagen würde, wenn er sich selbst jetzt sehen könnte? "Du warst schon immer ein Kämpfer und hast für die Dinge eingestanden, die du unbedingt wolltest und deswegen darfst du jetzt da sein, wo du bist", glaubt Zucker.

Ben Zucker: "Für mich war jeder Tag eine Art Überlebenskampf"

Im wiedervereinten Berlin entdeckte "Benni", wie ihn seine Familie nennt, die Musik für sich. Wie sein Vorbild Kurt Cobain ließ Zucker sich die Haare wachsen und trug kaputte Hosen und Eyeliner. Sie sei sehr stolz gewesen, ihrem Bruder Schminktipps zu geben, erinnert sich Sarah Zucker, die kleine Schwester des Schlagersängers, grinsend. Mutter Christina war hingegen weniger begeistert: Sie babe sich "immer geschämt für ihn", gibt sie zu.

Dennoch steht sie hinter ihrem Sohn. Auch, als der sich entschließt, die Schule zu verlassen, sein Leben der Musik zu widmen und meist kaum Geld hat. "Für mich war jeder Tag eine Art Überlebenskampf", erinnert sich Zucker heute. Abmahnungen und andere Briefe von Behörden habe er damals "eiskalt ignoriert", gesteht er. "Wenn, dann müsst ihr mich holen", habe er sich gedacht. "Und dann bin ich ins Gefängnis gegangen."

Hilfe von seiner Mutter lehnte er ab: "Da muss ich jetzt mal selbst für geradestehen", erkannte Zucker. "Noch besch... Voraussetzungen kannst du nicht haben", sagt er jedoch rückblickend in der RTL-Doku.

"Ganz viel Alkohol": In der Pandemie beginnt Ben Zucker zu trinken

Trotz der widrigen Umstände bekam Zucker seine Chance: Mithilfe von Musikunternehmer Joe Chialo und Produzent Thorsten Brötzmann bringt der damals 34-Jährige 2017 seine erste Single "Na und?!" heraus. "Ein bisschen unbeholfen mit seiner Gitarre, fast schon schüchtern, zugleich aber auch irgendwie cool", erinnert sich Florian Silbereisen schmunzelnd an Zuckers ersten Fernsehauftritt in seiner Show "Schlagercountdown". Danach "hat sich so ziemlich alles verändert", blickt Zucker lachend zurück.

"Alles ging so schnell und rasant": Der Newcomer ging auf Tour mit Helene Fischer, spielte eigene Konzerte und veröffentlichte weitere Songs. Doch die Pandemie zwingt Zucker zu einer Pause. "Und dann habe ich mich gehen lassen", gibt der 42-Jährige zu. Er habe "wahllos" gegessen und "ganz viel Alkohol getrunken". Seine Mutter erinnert sich: "Da war immer dieses Glas auf dem Tisch mit diesem Wodka."

Ben Zucker kämpft mit einem "Dämon"

Zucker erkannte selbst, dass er etwas ändern muss. Er hört auf, zu trinken, und macht Sport. Doch auch wenn es ihm mittlerweile besser geht: Ein "Dämon" in ihm versuche, ihn immer wieder zum Trinken zu bewegen, zum Beispiel nach einem gelungenen Auftritt. "Das bleibt für immer mein Kampf", weiß er inzwischen. Mit Tränen in den Augen erklärt er in der RTL-Doku: "Ich wünsche mir, dass mein Dämon und ich gute Freunde werden und dass wir das zusammen hinkriegen."

Trotz aller Rückschläge blickt Zucker positiv in die Zukunft: "Ich liebe das Leben und alles ist gut, so wie es ist. Immer, egal, wie es ausgeht."

"Absolut Ben Zucker" ist in der Nacht zum 3. Oktober um 0.35 Uhr bei RTL zu sehen.