Als er den Preis hört, entgleisen "Bares für Rares"-Händler die Gesichtszüge

2 Min
Bares für Rares
Im Händlerraum war die Begeisterung groß - unter anderem bei Julian Schmitz-Avila (Bild), der über den Einkaufspreis staunte ...
ZDF
Bares für Rares
"Das ist Udo Lindenberg", stellte Horst Lichter (Mitte) beim Anblick des Mitbringsels von Mahdi (rechts) aus Hamburg fest.
ZDF
Bares für Rares
"Mit Licht sieht man, dass es sich um eine Art Zeichnung handelt, die sich als Schattenbild widerspiegelt", schwärmte Experte Detlev Kümmel.
ZDF
Bares für Rares
"Udo!", erkannte Walter Lehnertz begeistert. "Wie abgefahren, wow!", freute sich Lisa Nüdling.
ZDF
Bares für Rares
"Da habe ich mehrere Kunden für, zwei sitzen hier am Tresen", war Julian Schmitz-Avila (rechts) sicher.
ZDF

Eine drahtige Udo-Lindenberg-Skulptur sorgte am Donnerstag im Händlerraum von "Bares für Rares" (ZDF) für Begeisterung. Walter Lehnertz und Anaisio Guedes lieferten sich ein Duell, bei dem es am Ende schon lange nicht mehr um Wirtschaftlichkeit ging.

"Das ist Udo Lindenberg", stellte Horst Lichter beim Anblick des Mitbringsels von Mahdi aus Hamburg fest. "Schnell erkannt", fand der 21-jährige Marketingstudent. Aus Draht war eine schwebende Büste des Sängers erstellt worden. "Selbst gebaut?", fragte der Moderator. "Leider nicht", musste Mahdi passen. Drahtzieherin war eine Bekannte seiner Mutter. Dieser Künstlerin hatte Mahdis Mama das Werk abgekauft. Später wanderten seine Eltern nach Marokko aus, doch das Kunstwerk blieb zurück.

Der dreidimensionale Udo wurde erstellt, indem geglühter Draht kunstvoll gebogen wurde, wusste Detlev Kümmel. Zirka 220 Meter Draht wurden dafür verbraucht, erklärte der Experte. Auch die Haare des Musikers waren aus eigenwilligem Material. Sie waren aus einem Tonband kreiert, wie es in Kassetten verbaut war. "Ob das ein Tonband mit der Musik von Udo Lindenberg ist?", fragte sich Kümmel laut. "Das wäre natürlich sehr passend, aber wir können das nicht abspielen."

"Mir wurde gesagt, dass es so ist", berichtete Mahdi. "Dann wird es so sein", wollte Horst Lichter glauben, weil ihm die Idee so gut gefiel. Detlev Kümmel machte darauf aufmerksam, dass die Skulptur ihren ganzen Zauber erst entfalten würde, wenn sie angeleuchtet wird. "Mit Licht sieht man, dass es sich um eine Art Zeichnung handelt, die sich als Schattenbild widerspiegelt", schwärmte Kümmel. Er war begeistert darüber, "dass man im Schattenbild die Skulptur besser erkennen kann als in der dreidimensionalen Form". Lichter fand das "irre".

"Wie abgefahren, wow!"

Die Künstlerin dahinter: Susanne Jörgen. Die 1967 Geborene zog nach Hamburg und widmete sich in der Hansestadt der Bildhauerei und Malerei. Ihre Skulpturen sind stets Unikate, wusste der Experte. Das galt natürlich auch für ihr vermutlich prominentestes Werk. Lichter wollte wissen, wann der Draht-Lindenberg entstanden sei. "Für eine Punze ist der Draht zu empfindlich", erklärte Detlev Kümmel. Er schätzte auf die Zeit um 2020. Das Werk trug den Namen "Udos Kopf mit Durchblick".

Lichter fragte nach dem Wunschpreis. Den Einkaufspreis von 4.000 Euro "hätte ich gern wieder", erwiderte Mahdi. Die Künstlerin sei bekannt, aber würde sich aktuell hauptsächlich selbst vermarkten und wäre bei Auktionen noch nicht relevant, sagte Detlev Kümmel. Er hielt 2.800 Euro für realistisch. Mahdi akzeptierte dennoch die Händlerkarte.

"Udo!", erkannte Walter Lehnertz begeistert. "Wie abgefahren, wow!", freute sich Lisa Nüdling. Julian Schmitz-Avila lobte den Draht-Kopf als "stark". "Da habe ich mehrere Kunden für, zwei sitzen hier am Tresen", war er sicher. "Ich komme aus Hamburg, ich kenne die Susanne, ich finde das großartig", sagte Anaisio Guedes in Anspielung auf die Künstlerin. Julian Schmitz-Avila wollte den Einkaufspreis wissen. Er konnte kaum glauben, dass 4.000 Euro im Raum standen.

"Das war jetzt aber ein Emotionskauf"

"Anaisio, hast du mal was von der Künstlerin gehandelt?", fragte Ferdinand Adanir. "Nein, aber das wird mein erstes Objekt sein", erwiderte Anaisio Guedes. "Ich sage immer: Kunst ist so viel wert, wie jemand bereit ist zu bezahlen", sinnierte Ferdinand Adanir. Sein erstes Gebot: 500 Euro. Anaisio Guedes machte klar: "Ich möchte das gern nach Hamburg mitnehmen." Er bot sofort 1.000 Euro.

Walter Lehnertz wollte da auch noch ein Wörtchen mitreden. "Wow", kommentierte Julian Schmitz-Avila, als Lehnertz 2.000 Euro bot. Ferdinand Adanir gab auf: "Das sollen die beiden unter sich ausmachen." Anaisio Guedes ging sogar auf 3.000 Euro. Doch Lehnertz legte gelassen einen Hunderter drauf. "Ich befürchte, es wird kein Ende hier geben, der lässt nicht locker", war Guedes eingeschüchtert. Walter Lehnertz stimmte grinsend zu. Am Ende siegte er mit 4.100 Euro.

"Das war jetzt aber ein Emotionskauf", kommentierte Adanir beeindruckt. Mahdi hatte 100 Euro mehr erhalten als den ursprünglichen Einkaufswert. "Das war viel mehr, als ich gehofft habe!", freute er sich. Walter Lehnertz hingegen freute sich über seinen drahtigen Udo.