Als die "Bares für Rares"-Händler den Schätzpreis hören, fallen sie fast vom Glauben ab
Autor: teleschau - Natalie Cada
, Montag, 07. Juli 2025
Mit dem Verkauf des "gruseligen" Kunstwerks bei "Bares für Rares" führte die Verkäuferin den Wunsch ihrer verstorbenen Mutter aus. Im Händlerraum stieß das Bild allerdings zunächst mal auf wenig Liebe ...
Horst Lichter war in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" sichtlich gerührt, als Daniela und Michaela aus München die Geschichte hinter dem sakralen Erbstück erzählten. Die verstorbene Mutter hatte sich den Verkauf des Bildes in der Sendung gewünscht. Doch die Händler zeigten sich bei dem Schätzpreis skeptisch ...
Das alte Erbstück von Michaela hing schon vor dem Zweiten Weltkrieg im Schlafzimmer ihrer Ur-Großmutter, erinnerte sich die Verkäuferin an Erzählungen innerhalb der Familie. Bis zum Tod ihrer Mutter stand das sakrale Werk dann im Pflegezimmer. "Wenn ich mal nicht mehr bin, gehst du damit zum Horst Lichter", hatte die Mutter immer gesagt.
Bei der Geschichte schaute Lichter andächtig nach oben und meinte: "Das ist lieb. Jetzt ist sie sicher mit dabei." Die Verkäuferin war anscheinend ganz froh, dass ihre Mutter diesen Wunsch hatte. Denn sie selbst fand das Bildnis schon immer "gruselig". Expertin Friederike Werner hingegen beschrieb die Christusdarstellung als "sehr, sehr stark".
"Hui": Schätzpreis erstaunt nicht nur Horst Lichter
Das "stolze" Bildnis zeigte den wiederauferstandenen Christus, der sich nicht mehr auf dem qualvollen Passionsweg befand, sondern "wie ein König vor uns steht", deutete Werner: "Er trägt nicht mehr das Kreuz, sondern steht darüber und blickt dem Betrachter direkt in die Augen." Zudem war auch der Künstler des Bildes "sehr interessant".
Adolf Frey-Moock war ein schweizer Maler, der ab 1904 in München studiert hatte und eine "ganze Weile lang Assistent bei Franz von Stuck, dem bekannten Jugendstil-Künstler", gewesen war. Das sah man dem Bild auch an, fand Werner. "Denn das ist kein einfaches Christusbild, sondern etwas ganz besonderes", fuhr die Expertin fort.
Der Maler hatte sich bei Franz von Stuck inspirieren lassen. Als Vergleiche zitierte die Expertin bekannte Bildnisse von Stuck wie "Die Sünde" (1883) oder "Der Wächter des Paradieses" (1889). Daraus war ein selbstbewusster Christus von Frey-Moock entstanden, den Werner um 1920 als späteres Tafelwerk des Künstlers datierte.
Die Verkäuferin wünschte sich 500 Euro für das Objekt. Doch Expertin Werner setzte höher an und taxierte den Wert trotz einiger Bohrlöcher auf 2.000 Euro. "Hui", prustete Lichter laut los. Mit so einer hohen Schätzung hatte er nicht gerechnet - auch nicht die Verkäuferin, die mit einem fröhlichen "Hossa" gleich mit sang.