Zoff im Händlerraum: Zwei alte Aschenbecher brachten die Gemüter bei "Bares für Rares" ganz schön zum Glühen - und plötzlich flogen nicht nur die Gebote, sondern auch die Sprüche.
"Bares für Rares"-Verkäufer Dieter und sein Sohn Bernd aus Bochum sind beide Nichtraucher und hatten somit keine Verwendung für die zwei Aschenbecher, die sie in Horst Lichters ZDF-Trödelshow anboten. Laut Erzählung stammten die beiden Rauchutensilien noch von Dieters Urgroßvater, der um 1910 ein Kolonialwarengeschäft betrieben hatte. "Heidenei", staunte Moderator Horst Lichter.
Doch Experte Detlev Kümmel kam zu einer anderen Einschätzung. Da die Rauchutensilien ohne Herstellermarke gefertigt worden waren, konnte er sich nur an der Gestaltung orientieren. Den Aschenbecher von Erdal (Schuhputzmittel) datierte Kümmel auf die Zeit zwischen 1919 und 1962 - denn in diesem Zeitraum war der berühmte Frosch rot und lächelte nicht.
Aber anhand der zeitlichen Einordnung des Verkäufers datierte Kümmel beide Werbeartikel - auch den Aschenbecher von Hofbräu - in die 1930er-Jahre. Weiter erklärte er, dass beide Objekte handbemalt und aus Porzellan gefertigt seien. Auch der Zustand sei noch gut, trotz einiger Abplatzungen am unteren Rand.
"Bares für Rares"-Experte Detlev Kümmel schätzt mehr als den Wunschpreis
Für die Raucheraccessoires wünschte sich der Verkäufer 160 bis 200 Euro. Experte Kümmel erhöhte den Wert auf 200 bis 250 Euro. Vor allem der Erdal-Aschenbecher sei ein echtes Sammlerstück, das hoch gehandelt werde. Allein seinen Wert veranschlagte Kümmel auf 200 Euro. Der Verkäufer war glücklich mit der Wertschätzung.
"Du weißt ja schon, zu wem die gehören", rief Walter Lehnertz, als er die Objekte als Aschenbecher erkannte. "Das ist noch Kultur", meinte der Händler begeistert und griff direkt zum Erdal-Sammlerstück. Aber auch seine Kollegen zeigten Interesse: "Cool, der mit dem Frosch ist schön", sagten Jan Cizek und Christian Vechtel fast gleichzeitig.
Lehnertz bot als Erster 80 Euro. Doch die Konkurrenz ließ nicht lange auf sich warten. Die Aschenbecher waren heiß begehrt und so stiegen die Gebote schnell in Richtung Expertise. Auch Elke Velten mischte mit und erhöhte auf 200 Euro. Lehnertz legte nach und bot 260 Euro - die Obergrenze der Schätzung. Doch da war noch lange nicht Schluss.
"Vielen Dank, Waldi - das werd' ich nicht vergessen"
Als Jan Cizek 300 Euro bot, war nur noch Lehnertz im Rennen. "Wenn dann muss es jetzt richtig weh tun", provozierte er seinen Gegner und erhöhte auf 350 Euro. Cizek lachte und konterte samt 360-Euro-Gebot: "Der ist so unverschämt." Lehnertz verdrehte nur die Augen und schnaufte: "Jetzt geht das schon wieder los ..."