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TV-Star Katerina Jacob entrüstet über Rente - Rentenversicherung widerspricht


Autor: Agentur dpa, Redaktion

Deutschland, Montag, 10. Februar 2025

Schauspielerin Katerina Jacob ist aktuell Gaststar in der Serie "Watzmann ermittelt". Seit rund 50 Jahren arbeitet sie bereits im TV-Geschäft, hat viel Geld in die Rentenkasse eingezahlt und bekommt doch nur eine - aus ihrer Sicht - kleine Rente. Die Rentenversicherung widerspricht ihren Zahlen.
Schauspielerin Katerina Jacob hat mit Immobilien fürs Alter vorgesorgt, da sie laut eigenen Angaben nur eine geringe Rente erhalten wird.


Schauspielerin Katerina Jacob klagt über extrem hohe Rentenbeiträge und niedrige Ansprüche, so wie ihr gehe es vielen in der Branche. Die Rentenversicherung widerspricht ihren Zahlen.

Update vom 08.02.2025: Rentenversicherung widerspricht Schauspielerin Jacob

Die Deutsche Rentenversicherung widerspricht TV-Darstellerin Katerina Jacob, die sich in einem Interview über hohe Renten-Einzahlungen und einen niedrigen Rentenanspruch beklagt hatte. Die 66 Jahre alte Darstellerin ("Der Bulle von Tölz") hatte gesagt, dass sie in rund 50 Jahren im Fernsehgeschäft 800.000 Euro in die Rentenkasse eingezahlt und jetzt nur Anspruch auf monatlich 1435 Euro habe. Über diese Äußerungen, die die Produktion der ARD-Vorabendserie "Watzmann ermittelt" verbreitet hatte, hatte am Dienstag auch die Deutsche Presse-Agentur berichtet.

Die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV Bund) wies Jacobs Darstellung zurück: Eine Einzahlung in Höhe von 800.000 Euro könne die Schauspielerin nicht geleistet haben. "Unterstellt, in den letzten 45 Jahren wurden immer Beiträge aufgrund eines Verdienstes bis zur Beitragsbemessungsgrenze eingezahlt, entspricht dies ca. 510.000 Euro. Daraus würde sich derzeit eine Rente von rund 3.400 Euro brutto ergeben", erklärte die Rentenversicherung am Freitag.

Katerina Jacob, die an diesem Mittwoch in einem Gastauftritt in der ARD-Vorabendserie "Watzmann ermittelt" zu sehen war, hatte ihre niedrige Rente nach vielen Jahren im Geschäft mit "langen Zeiten, in denen wir nicht drehen", erklärt. Schauspieler kämen so oft nicht auf die erforderlichen Rentenpunkte. 

Dazu erklärte die Deutsche Rentenversicherung, Schauspieler seien zwar selten durchgängig beschäftigt. "Oft folgen auf ein gut bezahltes Engagement Zeiten ohne Beschäftigung, in denen keine Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt werden." Gleichzeitig gelte: "Auch wenn hohe Verdienste erzielt werden, werden hierfür nicht unbegrenzt Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt. Beiträge zur Rentenversicherung können nur für Verdienste bis zur Beitragsbemessungsgrenze eingezahlt werden" - die von Jacob genannte Summe von 800.000 Euro an Beiträgen könne deshalb nicht aufgelaufen sein.

Damit konfrontiert schrieb Jacob auf Anfrage: "Ich habe immer Höchstbeiträge eingezahlt, aber komme aufgrund von Fehlzeiten nicht auf die Höchstrente." So gehe es vielen im Schauspieler-Beruf. "Aber ich habe mich seit jungen Jahren hervorragend abgesichert und bin nicht von der Rente abhängig." Mehr wolle sie dazu nicht sagen.

Ursprünglicher Artikel vom 05.02.2025: "Kann es immer noch nicht fassen": Katerina Jacob entsetzt über eigene Rente

TV-Star Katerina Jacob ("Der Bulle von Tölz") empfindet ihre Behandlung als Schauspielerin bezüglich der Rente als ungerecht. "Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich im Laufe der Jahre 800.000 Euro in die Rentenkasse eingezahlt und jetzt nur Anspruch auf 1435 Euro Rente habe, einfach weil wir Schauspieler mit unseren langen Zeiten, in denen wir nicht drehen, nicht auf die geforderten Punkte kommen", sagte die 66-Jährige in einem PR-Interview.

Sie ist seit fast einem halben Jahrhundert im Fernsehgeschäft tätig. Die Altersvorsorge in der Film- und Fernsehbranche ist für viele Beteiligte nicht direkt vergleichbar mit der linearen Einzahlung von Festangestellten. Die Erwerbsbiografien in der Schauspielbranche sind häufig geprägt von kurzen Phasen mit hohem Einkommen und längeren Unterbrechungen ohne Engagement und Verdienst. In diesen häufigen Lücken bleibt den Künstlerinnen und Künstlern oft nur die Option, sich arbeitslos zu melden oder von Ersparnissen zu leben. Dadurch verzerrt sich die Einzahlung in die Sozialsysteme.

Jacob über Immobilien: "Ich begriff früh, dass man am besten spart und dort investiert."

Noch im letzten Jahr hatten Branchenverbände beklagt, dass die unregelmäßige Altersvorsorge bei vielen Schauspielerinnen und Schauspielern ein erhebliches Problem sei. "Und hat sich mal jemand von uns arbeitslos gemeldet, hieß es gleich in der Presse 'Wie raffgierig sind die denn?'", sagte Jacob.

Nur durch ihre frühzeitige Investition in eigene Immobilien habe sie nun eine solide finanzielle Grundlage. "Ich begriff früh, dass man am besten spart und dort investiert. Das hilft mir jetzt sehr."

Jacob hat an diesem Mittwoch einen Gastauftritt in der quotenstarken ARD-Vorabendserie "Watzmann ermittelt" (18.50 Uhr, Das Erste). Für die Serie hat sie viel Lob übrig: Sie habe "endlich mal wieder mit guten Leuten in einer anspruchsvollen Rolle gearbeitet, in der ich auch bayerisch sprechen durfte."

Zusätzlich habe sie ihren Enkel Kaniel Jacob-Cross mit ans Set in Berchtesgaden bringen können, wo er sich einen Eindruck von der deutschen Filmindustrie verschaffen konnte. "Er selbst lebt und dreht ja in Kanada. Die Sets dort sind zehnmal so groß", sagte Jacob. "Trotzdem fand er es sehr sympathisch, was natürlich auch an den großartigen Kollegen wie Andreas Giebel liegt, mit dem ich ja schon sehr lange immer wieder zusammenarbeite."