Tabaluga-Zeichner Helme Heine ist tot
Autor: Christiane Oelrich und Carola Frentzen, dpa
, Freitag, 21. November 2025
Der dicke Waldemar und der Drache Tabaluga sind seine Schöpfungen. Der Bilderbuch-Künstler Helme Heine hat Figuren geschaffen, die vielen Familien vertraut sind wie liebe Verwandte.
Der Kinderbuchautor und Tabaluga-Zeichner Helme Heine ist tot. Der gebürtige Berliner sei am Donnerstag im Alter von 84 Jahren in Russell in Neuseeland gestorben, teilte die Verlagsgruppe Beltz mit Sitz in Weinheim unter Berufung auf den Sohn Heines mit.
«Die Schöpfung» hieß eines seiner vielen Bilderbücher, die in 35 Sprachen übersetzt wurden und in Millionenauflage erschienen. Obwohl seine Figuren wie der dicke Waldemar und der Drache Tabaluga zur Musik von Peter Maffay weltbekannt sind - der Zeichner und Autor blieb selbst lieber im Hintergrund.
«Vier Jahrzehnte Freundschaft, und dann der Riss, plötzlich und unerwartet. Man fällt in die Stille», hieß es von Maffay auf dpa-Anfrage zum Tod Heines. «Ich verdanke Helme - wir alle - den wunderbaren kleinen Tabaluga. Dessen Werte haben wir versucht, gemeinsam zu leben. Helme wird immer bei uns sein, auch über seinen Tod hinaus.»
Heine lebte seit 1990 in Neuseeland und brachte die kreativsten Ideen auf seiner geliebten Holzjacht «Kikitoo» zustande, wie er 2016 in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Ex-Kanzler Kohl als Pate
Für den dicken Waldemar, der in den berühmten «Freunde»-Geschichten mit Johnny Mauser und Franz von Hahn durch dick und dünn geht und einmal als Stöpsel ein Leck im Boot stopft, stand Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl Pate, wie Heine einmal erzählte.
Figuren zu entwickeln, das dauere manchmal Jahre, wie er sagte: «Es ist wie der Reifungsprozess von Sauerkraut.» Passend dazu hieß sein Werk über ein tierisches Dorf mit dem Hausschwein-Eber Herr Eberle und der 200 Jahre alten Schildkröte Fräulein Turtel auch «Sauerkraut. Fast eine Idylle». Zu seinen Klassikern gehört auch das erste Buch «Elefanteneinmaleins» über das Älterwerden.
Zuerst Südafrika, dann Neuseeland
Dass Kindern ernste Themen nicht zugemutet werden können, fand Heine Quatsch. Explizit für Kinder zu schreiben, lehnte er ab: «Ich mache Bücher, die ich auch selbst kaufen würde.» Er sei ein Übersetzer komplizierter Dinge. «Und das versteht dann jedes Kind.»