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Stefan Raab mit TV-Comeback? Boxkampf gegen Regina Halmich bestätigt
Autor: Agentur dpa, Svenja Hentschel
Köln, Mittwoch, 03. April 2024
Seit Ende 2015 galt Stefan Raab als Fernseh-Phantom: Es gab ihn noch, aber man sah ihn nicht mehr. Nun macht eine Ankündigung für einen neuen Show-Boxkampf halb TV-Deutschland kirre. Was ist da los?
Update vom 03.04.2024: "Tatsächlich die Realität" - Stefan Raab kehrt ins Rampenlicht zurück
Knapp zehn Jahre nach dem Bildschirm-Abschied von Stefan Raab deutet alles auf seine Rückkehr ins Rampenlicht - es werden Tickets für einen Schau-Boxkampf mit ihm verkauft. Am Dienstagmittag (2. April 2024) wurden auf der Webseite des Dienstleisters Eventim Karten für "The Final Fight" gegen Ex-Profiboxerin Regina Halmich am 14. September im Düsseldorfer PSD Bank Dome in Aussicht gestellt. Zuvor hatte Halmich in einem dpa-Interview eine Ankündigung von Raab bestätigt. Weil dessen Video auf Instagram am 1. April veröffentlicht worden war, hatte es Zweifel an der Veranstaltung gegeben.
Der frühere TV-Moderator (57, "TV total") hat gegen die Ex-Profiboxerin Halmich (47) aus Karlsruhe in den Jahren 2001 und 2007 schon zwei Niederlagen in Schaukämpfen kassiert. "In den ersten zwei Kämpfen habe ich ihm gezeigt, wo es langgeht, habe ihm sogar die Nase gebrochen", erinnerte sich Halmich. "Ich denke, er spekuliert jetzt vielleicht, dass ich nicht mehr so fit bin und dass er jetzt die besseren Chancen hat, gegen mich zu gewinnen. Aber ich muss sagen, da werde ich ihm einen Strich durch die Rechnung machen."
Raab, der mit Show-Ideen wie "TV total" zu den wichtigsten Fernsehmachern Deutschlands gehört und seit den 1990ern im Geschäft ist, hatte sich im Jahr 2015 aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen und arbeitet seither hinter den Kulissen. 2018 trat er bei einer Bühnen-Show in Köln auf, die aber nicht im Fernsehen übertragen wurde.
"Die Leute wollen gute Unterhaltung": Halmich steigt in drittes Mal gegen Stefan Raab in den Ring
"Ja, man könnte tatsächlich meinen, dass es sich um einen Aprilscherz handelt, aber ich habe ja schon auf meiner Instagram-Seite aufgeklärt: Es ist tatsächlich die Realität", sagte Halmich der Deutschen Presse-Agentur. "Ich habe wirklich diese Anfrage bekommen, ob ich mir vorstellen kann, diesen dritten Showkampf, dieses Duell, noch mal anzutreten."
Sie habe sich "nach langer und reiflicher Überlegung" dazu "entschieden, dass ich es noch mal mache", sagte Halmich. Die Profiboxerin sagte, sie werde natürlich trainieren und werde auch wieder fit in den Boxring steigen. "Also, ganz klar, es ist ein Showkampf. Ich bin kein Profi mehr. Die Leute wollen jetzt aber auch mit Sicherheit nicht die hohe Boxkunst sehen, sondern die wollen gute Unterhaltung und ich kann versprechen, es wird knallen." Die am Dienstag freigeschalteten Karten-Kontingente bewegten sich zwischen 81,50 Euro und 197,50 Euro. "Er ist der Meister der Show, der Inszenierung. Ich glaube, dass da was ganz Großes kommen wird", sagt Halmich der dpa.
Auf Raabs Instagram-Kanal war am Karfreitag (29. März 2024) überraschend ein Video aufgetaucht, seit 2018 der zweite Beitrag auf seinem offiziellen Kanal überhaupt. Im Video gab er seinem früheren Show-Praktikanten Elton (53) die Aufgabe, in drei Tagen neun Millionen Follower für sein Instagram-Profil zu sammeln, dann kehre er als Influencer zurück. Viele Beobachter gingen von einem Aprilscherz aus. Diese Marke verfehlte das Duo deutlich.
Warum macht Stefan Raab immer noch so viele verrückt?
In einem weiteren Video wurde dann am Montag die Neuauflage des Boxkampfes gegen Halmich avisiert. Raab wurde zumeist von hinten gezeigt. Nur für einen kurzen Moment war sein Körper zu sehen, der offensichtlich durch Tricktechnik verfremdet sehr übergewichtig wirkte. Auf dem Kopf trug der Entertainer eine Baseballkappe mit der Aufschrift "NWSDWH". Das Kürzel wurde nicht erklärt, weckt aber Erinnerungen an frühere Raab-Veranstaltungen wie die Castingshow "SSDSGPS" ("Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star").
Im Jahr 2015, als Stefan Raabs Abschied vom Fernsehbildschirm schon längst feststand, lieferte der "Raabinator" noch einmal die ganze große Show ab. Beim Deutschen Comedypreis wurde ihm eine Ehren-Auszeichnung zuerkannt - aber wie so oft bei Raab war der Anlass relativ zweitrangig für das, was folgte. "König Lustig" kaperte die Bühne, witzelte, trällerte - und sang ein paar Zeilen aus dem von Melancholie und Sehnsucht durchtränkten Schunkler "Kölsche Jung", den schon Willy Millowitsch, ein Lokalheiliger aus Raabs Heimatstadt Köln, gesungen hatte. Man könnte sagen: Er setzte damit selbst den Grundton für die folgenden Jahre. Denn mit jedem Tag, an dem Raab weg war, schienen die Sehnsüchte nach einer Rückkehr bei seinen Fans größer zu werden.
Raab katapultiert sein Publikum mit seinem Boxer-Comeback also gedanklich in eine Zeit zurück, an die es recht warme Erinnerungen haben dürfte. Rund um die Jahrtausend-Wende galt der einstige Metzger-Lehrling aus Köln-Sülz mit seiner Anarcho-Art als ultimativer Erneuerer der TV-Unterhaltung. Für seine Sendungen blieben Teenager länger wach - während ihre Eltern nicht verstanden, was Raab da trieb. Oder die Nasen rümpften.
Medienwissenschaftler von Hype um Raab fasziniert
Mittlerweile ist Raab allerdings 57 Jahre alt und die Zeiten - gerade auch in der Unterhaltung - haben sich geändert. Streaming, Social Media, neue Spieler, auch mitunter andere Ansprüche an die Haltung, mit der Spaß fabriziert wird. Warum wird Raab dennoch in Teilen offenbar so herbeigesehnt? Als er eine Rückkehr in einem ersten Video mit der Marke von 9 Millionen Followern verband, wurden es zwar nicht ganz so viele - aber mehr als 2,8 Millionen sind es mittlerweile. Ist das alles Nostalgie?
Von dieser Frage ist Marcus S. Kleiner, Professor für Medienwissenschaft an der SRH Berlin University of Applied Sciences, ebenfalls fasziniert. "Ich finde den Hype um Raab ganz erstaunlich. Denn der ist aus meiner Sicht nicht selbstverständlich", sagt er. "Würde Harald Schmidt ein Comeback als Moderator ankündigen, wäre der Hype sicherlich nicht so groß. Aber die TV-Nation giert offenbar nach Raab."
Raab als Repräsentant "der alten TV-Spaßgesellschaft" gegen Streaming-Generation
Für Kleiner zeigt sich darin auch ein "Kampf der Kulturen". Denn: Menschen, die nach dem Jahr 2000 geboren wurden, werden von Raabs Wirken gar nicht mehr so viel mitbekommen haben. 2015 verabschiedete er sich vom Bildschirm und wirkte fortan hinter den Kulissen. 2018 trat er mit einem Bühnen-Programm auf, das aber nicht im Fernsehen übertragen wurde und somit kein Massenpublikum erreichte.
"Meinen Studierenden ist Raab komplett egal", berichtet Kleiner, der auch Autor ist. Raab adressiere mittlerweile klar ein älteres Publikum. "Es trifft also offenbar eine TV-Nostalgie-Gesellschaft auf eine Streaming-Generation", sagt Kleiner. "Und an dem Hype zeigt sich, dass das klassische TV-Publikum offenbar immer noch sehr mächtig und wichtig ist." Raab sei Repräsentant "der alten TV-Spaßgesellschaft", die man aus der Zeit rund um den Jahrtausendwechsel kenne. Und von der manch einer glaubte, sie sei Vergangenheit. "Aber es scheint so zu sein, dass man sich in Krisenzeiten, wie wir sie aktuell haben, nach einem Erlöser sehnt", sagt Kleiner. Anders seien manche Kommentare kaum zu verstehen. "Man hatte den Eindruck, als könne Raab die Kriege dieser Welt befrieden."
Als Raab 2015 beim Deutschen Comedypreis sein Lied sang, schmachtete er auch diese Zeile, hier mal ins Hochdeutsche übersetzt: "Ich bin ein Kölner Junge, was willst du machen? Ich bin ein Kölner Junge und lache gerne." Vielleicht ist das auch fast das ganze Geheimnis.
Update vom 02.04.2024: Stefan Raab boxt nochmal gegen Regina Halmich
Nach zwei Instagram-Posts von Stefan Raab rund um den 1. April rätselte ganz Deutschland über ein mögliches Comeback des Entertainers im Boxring. Der Ankündigung zufolge will der frühere TV-Moderator (57) am 14. September zum dritten Mal gegen die Ex-Profiboxerin Regina Halmich (47) antreten, gegen die er 2001 und 2007 schon zwei Niederlagen in Schaukämpfen kassiert hat.
Halmich bestätigte am Dienstag der dpa Pläne für einen dritten Fight: "Ja, man könnte tatsächlich meinen, dass es sich um einen Aprilscherz handelt, aber ich habe ja schon auf meiner Instagram-Seite aufgeklärt: Es ist tatsächlich die Realität. Ich habe wirklich diese Anfrage bekommen, ob ich mir vorstellen kann, diesen dritten Showkampf, dieses Duell, noch mal anzutreten."
Sie habe sich "nach langer und reiflicher Überlegung" dazu "entschieden, dass ich es noch mal mache", sagte Halmich. Laut Post von Raab am Montag soll der Kartenvorverkauf am Dienstagnachmittag beginnen. Raab hat sich vor Jahren aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen.
Auf seinem Instagram-Kanal war dann aber am Karfreitag überraschend ein Video aufgetaucht, seit 2018 der zweite Beitrag auf seinem offiziellen Kanal überhaupt. Im Video gab er seinem früheren Show-Praktikanten Elton (53) die Aufgabe, in drei Tagen neun Millionen Follower für sein Instagram-Profil zu sammeln, dann kehre er als Influencer zurück. Viele Beobachter gingen von einem Aprilscherz aus. Diese Marke verfehlte das Duo deutlich. In einem weiteren Video wurde dann die Neuauflage des Boxkampfes gegen Halmich avisiert.
Originalmeldung vom 30.03.2024: Raab will EM-Show produzieren
Stefan Raab (57) bringt mit seiner neuen Produktionsfirma eine Fußball-Show ins RTL-Programm. Während der Europameisterschaft soll das Format "Das RTL EM-Studio - Alle Spiele, Tore, Emotionen" täglich um 20.15 Uhr die sportlichen Ereignisse thematisieren, wie der Privatsender kürzlich in Köln mitteilte. Moderiert werde die Sendung von Elton und Jan Köppen. Doch mit einem Instagram-Video schürt Raab zudem Spekulationen zu einem möglichen Comeback.
Die Fußball-Europameisterschaft der Männer findet vom 14. Juni bis 14. Juli statt. Ausrichter ist in diesem Jahr Deutschland. Zur Fußball-Show ist bereits Folgendes bekannt: "RTL setzt damit das erste TV-Projekt mit Stefan Raabs neuer Produktionsfirma Raab Entertainment um", hieß es. Mitja Lafere aus dem NFL-Moderations-Team bei RTL ist als Außenreporter dabei. Raab ("TV Total", "Schlag den Raab") tritt seit einigen Jahren nicht mehr vor der Kamera auf.
"Wir wären nicht RTL, wenn neben Fachwissen und sportlicher Expertise nicht auch der Unterhaltungsaspekt und Humor einen wichtigen Stellenwert hätten", teilte Inga Leschek, Programmgeschäftsführerin RTL und RTL+, mit. "Wer sollte für diese Produktion also besser geeignet sein als Stefan Raab? Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihm und seinem neuen Team."
Stefan Raabs Firma produziert eine Show zur Fußball-EM
Ein Video auf Instagram gibt jetzt noch zusätzlich Hoffnung, dass Stefan Raab doch wieder vor der Kamera auftreten könnte. Am Karfreitag (29. März 2024) hatte Raab ein 90-sekündiges Reel auf seinem sonst fast leeren Instagram-Account gepostet. In dem professionell produzierten Clip mit Moderator Elton deutet Raab ein mögliches Comeback an.
"Stefan, hier bist du. Du bist ja nur noch Haut und Knochen. Alle suchen dich! Du warst jetzt fast zehn Jahre lang weg. Es wird mal wieder Zeit, dass du was machst!", sagt Elton in dem Video zu Raab, dessen Gesicht in dem ganzen Clip nicht zu sehen ist. Nachdem Elton ihm verschiedene Vorschläge gemacht hatte, die Raab alle mit "Hab ich schon" abblockt, kommt die TV-Legende mit einer neuen Idee ums Eck: Er will Influencer werden.
Raab verspricht Elton, dass er wieder etwas machen werde, wenn er - wie Fitness-Influencerin Pamela Reif - neun Millionen Follower bekomme. Eltons Auftrag ist es also innerhalb von drei Tagen neun Millionen Follower zu sammeln, also bis zum 1. April 2024. Ein Zieldatum, das Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Videos aufkommen lässt.
Comeback angekündigt? Stefan Raab sorgt für Aufmerksamkeit auf Instagram
Dennoch ist die Follower-Zahl bereits von 169.000 auf 2,1 Millionen (Stand: 30. März 2024, 10 Uhr) gestiegen. In den rund 22.000 Kommentaren zum Video können etliche Fans ihre Begeisterung nicht verbergen: "Das wäre DER Traum!", heißt es beispielsweise. Oder: "Wenn er es schafft, Social Media so zu verändern, wie er es mit dem alten verstaubten deutschen Fernsehen geschafft hat, dann bitte GO FOR IT!" Andere haben noch ihre Zweifel, wie ernst Raab die Ankündigung meint: "Bitte lass das kein April-Scherz sein!"
Laut Hochrechnungen von ntv würde Raab es allerdings nicht schaffen, auf die neun Millionen zu kommen, wenn das Wachstum in diesem Tempo weitergeht. Es bleibt also spannend.
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