Wiesn-Wirt mit bitterem Urteil: "HeidiFest" schadete Bayerns Image
Autor: Isabel Schaffner
München, Freitag, 03. Oktober 2025
Mit einer pompösen TV-Show läutete Heidi Klum das Oktoberfest ein. Ein Wiesn-Urgestein findet die ganze Inszenierung peinlich und schädigend.
Der bekannte Münchner Wiesn-Wirt Christian Schottenhamel hat sich im Interview mit web.de kritisch zum "HeidiFest" geäußert. Dies war eine von Heidi Klum organisierte Pre-Oktoberfest-Party, die kurz vor dem offiziellen Wiesn-Anstich im Münchner Hofbräuhaus stattfand. Die Veranstaltung wurde als große Show inszeniert und live auf ProSieben übertragen.
Heidi Klum wollte damit eine Art Mini-Oktoberfest präsentieren, bei dem sie selbst als Gastgeberin im Mittelpunkt stand. Sie feierte gemeinsam mit ihrem Ehemann Tom Kaulitz, dessen Bruder Bill, ihrer Familie und zahlreichen prominenten Gästen aus der deutschen und internationalen Showbranche. Auch Influencer, Musiker und Schauspieler waren unter den rund 1000 Gästen. Schottenhamel ist gar nicht glücklich mit der Show, wie er deutlich macht.
Bayern ist viel mehr als "pralle Brüste" - Wiesn-Wirt geht mit "HeidiFest" ins Gericht
Er betonte in dem Interview, dass er die Veranstaltung aus Sicht bayrischer Tradition nicht für legitim halte. Der 62-Jährige ist der Ansicht, dass das Fest ein schlechtes Bild auf ganz Bayern werfe und der Freistaat nicht aus "Botox-gespritzten Frauen, prallen Brüsten, C-Klasse-Prominenz, Pseudo-Anzapfen und Rüschendirndl" bestehe. Der jahrzehntelange Wiesn-Wirt machte deutlich, dass Bayern seiner Meinung nach viel schöner sei als das, was bei dieser Veranstaltung vorgegaukelt werde.
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Das Hofbräuhaus selbst teilte im Vorfeld enthusiastische Posts auf Instagram. "Wir freuen uns schon sehr auf das HeidiFest im Hofbräuhaus!!! Alles ist bereit: Die Musik steht parat, die Wirtshausschmankerl werden vorbereitet, die Bierfässer sind gekühlt, das Dirndl sitzt und Heidi Klum hat bei uns auch schon das Anzapfen geübt - und hat das hervorragend gemeistert!", schrieb das Team am 17. September. Die Bilder, die vom "HeidiFest" in die Öffentlichkeit gelangt seien, hält Schottenhamel indes für "ganz, ganz schlimm" und er betont, dass dies weder Bayern noch München und schon gar nicht das Hofbräu widerspiegele.
Dass viele Bereiche der Stadt für das Event abgesperrt wurden, bezeichnet er als peinlich. Auch, weil die Familie Kaulitz sich mit einer Kutsche habe vorfahren lassen. Den Namen "HeidiFest" empfand er generell als fragwürdig. Heidi Klum feierte später auch auf dem richtigen Oktoberfest, nebst vielen weiteren Promis.