Wenn man an die amerikanischen Komödien der 2000er- und 2010er-Jahre denkt, kommt einem unweigerlich auch Ben Stiller in den Kopf. Der Schauspieler spielt in unzähligen Filmen meist die Rolle des durchschnittlichen Kerls, der von einem Problem ins nächste stolpert und am Ende dennoch seine Liebe findet. Als Regisseur und Schauspieler ist er in Hollywood weiterhin viel beschäftigt. Am 30. November wird Stiller 60 Jahre alt. Hat er sich seit dem Beginn seiner Karriere sehr verändert?

Stiller hatte eine eher unkonventionelle Kindheit, wie er selbst einmal in einem Interview sagte: "Ich bin mehr oder weniger im Showbusiness groß geworden - viel reisen, viele späte Abende - nicht gerade das, was man unter normal versteht." Seine Eltern Jerry Stiller und Anne Meara waren beide als Schauspieler und Komiker aktiv. Kein Wunder also, dass Stiller schon bald in ihre Fußstapfen trat. Im Alter von neun Jahren war er in der US-Serie "Kate McShane" (1975) zu sehen und stand Ende der 70er-Jahre immer wieder für ein New Yorker Kinder- und Jugendtheater auf der Bühne.

"Zärtliche Liebe", "Saturday Night Live" und "The Ben Stiller Show": Ben Stiller vor seinem Durchbruch

Nach seinem Schulabschluss 1983 verließ Stiller New York und begann in Los Angeles, Film zu studieren. Doch bereits nach neun Monaten brach er das Studium wieder ab und kehrte zurück in seine Heimatstadt. Während er Schauspielunterricht nahm und für verschiedene Rollen vorsprach, drehte Stiller eine Parodie des Martin-Scorsese-Films "Die Farbe des Geldes", die in der US-Comedyshow "Saturday Night Live" ausgestrahlt wurde. Das machte niemand geringeren als Steven Spielberg auf den noch jungen Stiller aufmerksam. Es folgte eine kleine Rolle im Kriegsfilm "Das Reich der Sonne" (1987).

Ein Jahr später ergatterte er außerdem eine größere Rolle im Coming-of-Age-Film "Zärtliche Liebe". Trotz mangelnden Erfolgs an den Kinokassen sagte Stiller erst vor Kurzem in einem Interview: "Der Film war ein Flop, aber bis heute ist das meine schönste Erfahrung bei einem Filmdreh."

Ende der 80er-Jahre war der damals 24-Jährige in vier Folgen von "Saturday Night Live" zu sehen und war auch an den Texten der Show beteiligt. Doch weil er weiterhin Kurzfilme drehen wollte, verließ Stiller die Sendung wieder. Doch bereits 1990 bekam er seine eigene Show: "The Ben Stiller Show". Diese wurde zwar nach drei Staffeln wieder abgesetzt, wurde jedoch im Nachhinein mit einem Emmy in der Kategorie "Outstanding Writing in a Variety or Music Program" ausgezeichnet.

1998: Ben Stiller feiert seinen internationalen Durchbruch mit "Verrückt nach Mary"

Dennoch sollte es noch bis 1998 dauern, bis Stiller seinen internationalen Durchbruch feierte. In der romantischen Komödie "Verrückt nach Mary". An der Seite von Cameron Diaz ist er als "Ted" in seiner Paraderolle zu sehen. Der Film wurde vom American Film Institute auf Platz 27 der 100 besten amerikanischen Komödien eingestuft.

Zwei Jahre später spielte Stiller neben Robert De Niro in "Meine Braut, ihr Vater und ich" mit. Für seine Darstellung wurde er bei den MTV Movie Awards mit dem American Comedy Award ausgezeichnet. Mit "Zoolander" (2001), wo er sowohl die Hauptrolle spielte, als auch Regie führte, feierte er einen weiteren Erfolg. Seither ist Stiller nicht mehr aus Hollywood wegzudenken. Filme wie "Madagascar" (2005), "Nachts im Museum" (2006) und deren Fortsetzungen sorgten dafür, dass Stiller 2008 vom "Forbes Magazin" als einer der Topverdiener Hollywoods gelistet wurde.