Robert Redford ist tot: Trauer um Oscar-Gewinner in Hollywood
Autor: Alexander Milesevic, Agentur dpa
Los Angeles, Dienstag, 16. Sept. 2025
Robert Redford war ein Hollywood-Rebell. Er lebte fernab in den Bergen von Utah und in Nordkalifornien mit seiner deutschen Frau. Seine Liebe galt dem Independent-Kino und der Umwelt.
Die Filmwelt trauert um das Leinwand-Idol Robert Redford: Der amerikanische Schauspieler und Filmemacher ist im Alter von 89 Jahren in seinem Zuhause im US-Bundesstaat Utah gestorben, wie seine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Als charmanter Ganove wurde Redford vor über 50 Jahren zum Hollywood-Star. In der Western-Komödie "Zwei Banditen" (1969, Originaltitel: Butch Cassidy and the Sundance Kid) raubte er gemeinsam mit Paul Newman Eisenbahnen und Banken aus. Mit grauem Haar, aber immer noch dem charismatisch-umwerfenden Lächeln, zog Redford in "Ein Gauner & Gentleman" (2018) als gealterter Bankräuber Forrest Tucker erneut die Waffen. Tucker habe Freude an seinem Gaunerleben gehabt, erzählte der Star damals dem San Francisco Chronicle. Er selbst habe von klein auf eine rebellische Seite gehabt und sich stets als Außenseiter gefühlt.
Robert Redford ist tot - sein langer Weg in die Filmwelt
In dem Superhelden-Spektakel "Avengers: Endgame" (2019) zeigte er als Agent Alexander Pierce seine Schurken-Seite. Diese Nebenrolle war sein letzter Auftritt vor der Filmkamera. Im Interview mit der Zeitschrift Rolling Stone sagte Redford im April 2021, dass er die Arbeit vor oder hinter der Kamera nicht vermisse. Diesen Job wollte er nun anderen überlassen.
Sein Aufstieg in Hollywoods Star-Riege verlief eher holprig. Geboren wurde Redford im kalifornischen Santa Monica, am Rande der Filmmetropole. Als Sohn eines Buchhalters wuchs er in einfachen Verhältnissen auf. Ein Sport-Stipendium verschaffte ihm Zutritt zur Universität von Colorado. Der junge Redford reiste per Anhalter durch Europa, verkaufte selbstgemalte Bilder und schaffte es schließlich über Umwege in eine New Yorker Schauspielschule.
"Hollywood war nie mein Traumziel", erzählte er 2013 dem Magazin Esquire. Den Starrummel habe er nie ernst nehmen können. "Ich wurde nebenan geboren", betonte Redford. Doch nach Filmen wie "Barfuß im Park" mit Jane Fonda und der Westernkomödie "Zwei Banditen" mit Paul Newman wurde Redford Ende der 1960er Jahre schnell zum Leinwand-Idol. Die stahlblauen Augen, das kantige Gesicht und der blonde Haarschopf halfen.
Liebhaber auf der Leinwand - Privatleben im Verborgenen
Auf der Leinwand brillierte er als Liebhaber, etwa mit Mia Farrow in "Der große Gatsby" (1974) oder neben Meryl Streep in dem preisgekrönten Melodram "Jenseits von Afrika" (1985). Doch sein Privatleben hielt er stets verborgen und aus den Schlagzeilen heraus.
Bereits mit 22 Jahren heiratete er die spätere Historikerin Lola Van Wagenen. Die Ehe der vierfachen Eltern wurde 1985 geschieden. Ihr erstgeborener Sohn verstarb im Alter von wenigen Monaten. Sohn James, ebenfalls Filmemacher, erlag 2020 mit 58 Jahren einer Krebserkrankung.