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Janine Kunze spricht über "Hausmeister Krause": "Könnte man heute nicht mehr so drehen"


Autor: Teleschau  

, Mittwoch, 26. November 2025

Vor 15 Jahren endete die Serie "Hausmeister Krause". Für Schauspielerin Janine Kunze war ihre Rolle der Carmen Krause der große Durchbruch. Warum sie dennoch kein Comeback der Show möchte und wieso einige Folgen heute so nicht mehr möglich wären, hat sie nun in einem Podcast verraten.


Ohne "Hausmeister Krause" wäre sie heute nicht da, wo sie ist - da ist sich Schauspielerin Janine Kunze (51) sicher. Warum sie dennoch gegen ein Comeback der Kult-Sitcom ist und wieso einige Folgen heute nicht mehr zeitgemäß wären, hat sie im Podcast "Saunah Dran" von Daniel Danger (40) erklärt.

Acht Staffeln lang war Janine Kunze als Carmen Krause, Tochter von Dieter (gespielt von Tom Gerhardt) und Lisbeth Krause (gespielt von Irene Schwarz) in der kultigen Sitcom zu sehen. Die Serie rund um die Hausmeisterfamilie lief von 1999 bis 2010 bei SAT.1 und wurde schnell zum Quoten-Hit. Im Gegensatz zu anderen Formaten der 90er- oder 2000er-Jahre kehrte die Serie jedoch bislang nicht ins TV zurück. Lediglich alte Folgen werden noch auf Sport 1 ausgestrahlt. Wenn es nach Janine Kunze geht, ist dies auch gut so.

Noch bevor Podcast-Host Daniel Danger die Frage nach einem möglichen Comeback ausformulieren kann, grätscht ihm die Schauspielerin dazwischen: "Nein. Ich weiß, was du jetzt fragst. Auf keinen Fall." Wie sie verrät, habe es zwar durchaus Gespräche um ein mögliches Remake der Show gegeben - "wir sind immer mal wieder in Gesprächen und Verhandlungen". Jedoch bezweifelt sie, dass man an den damaligen Erfolg der Serie anknüpfen könnte.

"Man durfte früher viel, viel freier sprechen und auch provokanter"

"Ich bin mir nicht ganz sicher, ob wir uns damit einen Gefallen tun würden", erklärt die 51-Jährige. Auch was eine mögliche neue Handlung der Serie angeht, ist sie skeptisch: "Was willst du da jetzt erzählen, 20 Jahre später?"

Ein weiterer wichtiger Punkt sei, dass sich laut Kunze die Comedy sehr verändert habe. "Man durfte früher viel, viel freier sprechen und auch provokanter. Das dürfen wir heute nicht mehr", ist sich die Schauspielerin sicher. "So wie die Folgen damals zum Teil gedreht wurden, könnte man sie heute gar nicht mehr drehen." Ärgern tut sie dies jedoch nicht, ganz im Gegenteil: "Das ist auch gut so", stellt Kunze klar. Sie finde es "sehr, sehr gut", dass man einige Sachen heute nicht mehr so sagen dürfe und "dass man angefangen hat, die Sprache doch noch mal zu überdenken".

Ob der Humor von damals mittlerweile aus der Zeit gefallen sei, will Daniel Danger wissen. Kunze erklärt: "Es geht mir eher um die Worte, um die eigentliche Sprache (...) Es gibt Worte, wo ich sage, es ist gut, dass wir die einfach nicht mehr so raushauen dürfen. (...) Worte, die Menschen verletzten, sind nicht lustig."

Hasswelle nach WDR-Sendung: Janine Kunze spricht über "Lernprozess"

Wie heftig die Reaktionen ausfallen können, wen man nicht sensibel mit Sprache und Worten umgeht, musste Kunze im Januar 2021 erfahren. Damals war sie in einer Sendung der WDR-Talkshow "Letzte Instanz" zu Gast, in der über Rassismus und Diskriminierung debattiert werden sollte. Auf die Ausstrahlung folgte jedoch eine Welle der Empörung. Neben Kunze waren auch Moderator Steffen Hallaschka (53), Thomas Gottschalk (75), Micky Beisenherz (48) und Jürgen Milski (62) Teil der Sendung.

Man sei damals "verbal ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen" weiß Kunze, die daraufhin einer großen Hasswelle im Internet ausgesetzt war. Rückblickend erklärt sie, dass die Erfahrung für sie einen "Lernprozess" in Gang gesetzt habge. Sie habe die Kritik angenommen und verstanden. Sie stellt klar: "Man muss auch annehmen können und wir müssen auch lernen, egal, wie alt wir werden."

Quelle: teleschau – der mediendienst