Die kürzlich verstorbene Schauspielerin Ingrid van Bergen wurde einst zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Sie tötete ihren Lebensgefährten.
Die bekannte Schauspielerin und ehemalige Dschungelkönigin Ingrid van Bergen starb am 28. November 2025 im Alter von 94 Jahren. Nach Bild-Informationen hat ihre beste Freundin Linda Schnitzler sie in dem gemeinsamen Zuhause im niedersächsischen Eyendorf tot aufgefunden. Sie schlief in der Nacht friedlich ein. "Wir sind unendlich traurig", sagte die Freundin.
Van Bergens und Schnitzlers Freundschaft begann im Gefängnis. Wegen Totschlags wurde van Bergen zu sieben Jahren Haft verurteilt. Der Fall beschäftigte damals die Nation.
Dunkle Vergangenheit von Ingrid van Bergen - sie erschoss ihren Lebensgefährten
1977 erschoss die Schauspielerin ihren Lebensgefährten, den Immobilienmakler Klaus Knaths. Er war in ihre Villa am Starnberger See gezogen, wie focus.de zusammenfasst. Am 2. Februar 1977 wartete van Bergen auf den Geliebten. Er kam jedoch nicht, sodass sie begann zu trinken und Valium zu nehmen. Gekränkt und hochemotional nahm sie bei seinem Erscheinen schließlich einen Revolver aus dem Schlafzimmer und schoss dreimal auf ihn.
Wegen guter Führung konnte van Bergen nach fünf Jahren das Gefängnis verlassen. Nach und nach gelang ihr der Wiedereinstieg ins Fernsehen, zunächst mit Gastauftritten, so der NDR. Wie die dpa berichtet, wird es keine Beerdigung für die Film-Ikone geben. Es sei ihr eigener Wunsch gewesen, "sang- und klanglos von der Erde zu verschwinden", so ihre enge Freundin. Die Leiche werde verbrannt. Schnitzler war bis zuletzt an der Seite der schwerkranken Schauspielerin und kümmerte sich um sie. "Sie ist tapfer, meistert ihr Schicksal wunderbar und jammert nicht", sagte Schnitzler erst vor kurzem gegenüber der Bild.
Auch erklärte sie dem Medium, dass sie die Urne zunächst in die heimische Bibliothek stellen wolle, wo auch das Krankenbett gestanden habe. Dann erhalte Van Bergens Tochter Andrea die Urne. Der Wunsch der TV-Ikone, über dem Starnberger See verstreut zu werden, lässt sich in Deutschland nicht realisieren.
Van Bergen erblindete - gesundheitliche Probleme vor ihrem Tod
Linda Schnitzler, die jahrelang mit Ingrid van Bergen zusammenlebte, begleitete die Schauspielerin durch schwere Zeiten. Schnitzler beschrieb ihre Freundin als stark und bewundernswert.
Erst im November dieses Jahres offenbarte die einst gefeierte Schauspielerin in einem Interview mit der Bild-Zeitung, in welch schlechter gesundheitlicher Verfassung sie sich befindet. "Ich kann nichts mehr sehen. Ich bin blind", erklärte Ingrid van Bergen und betonte dennoch, dass es ihr "gut" gehe. Zudem konnte die Schauspielerin nicht mehr laufen.
Ihre Freundin bestätigte Anfang November gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass van Bergen aktuell eine schwierige Zeit durchlebt. Seit Jahren wohnen die beiden Frauen gemeinsam in einem Bauernhaus in der Lüneburger Heide - zusammen mit zwei Hunden.
In den 1950er und 1960er Jahren gehörte van Bergen zu den bekanntesten deutschsprachigen Filmschauspielerinnen. Ihre "rauchige Stimme" wurde zu ihrem Markenzeichen. Ihre Rolle in "Rosen für den Staatsanwalt" von 1959 war wohl ihre bekannteste, wie es bei der dpa heißt. In dem Film spielte sie die Rolle der Pensionsbesitzerin Lissy. 2011 verkörperte sie am Kammertheater Karlsruhe die lebenslustige Seniorin in der Tragikomödie "Harold und Maude".
