Ex-GNTM-Star teilt in "Stadtbild"-Kontroverse persönliche Erinnerungen: "Die Männer waren alle weiß"
Autor: Teleschau
, Donnerstag, 23. Oktober 2025
Friedrich Merz empfahl im Zuge der von ihm ausgelösten "Stadtbild"-Kontroverse, die "Töchter" zu befragen. Marie Nasemann nahm es zum Anlass einer bissigen Gegenrede. Für ihr Instagram-Video gibt es gemischte Reaktionen - mitunter so polarisiert, wie die Debatte selbst.
Gibt es in Deutschland Probleme im "Stadtbild" wegen nicht ausreichender "Rückführungen" von Asylbewerbern? Mit seinen migrationspolitischen Aussagen vom Dienstag vergangener Woche hat Bundeskanzler Friedrich Merz eine teils erbittert geführte Kontroverse ausgelöst. Die Empörung verstummte auch dann nicht, als der CDU-Politiker auf die Nachfrage nach dem Sinn der Äußerung entgegnet hatte: "Fragen Sie mal Ihre Töchter!"
Auf ihrem Instagram-Account teilte nun Model, Schauspielerin und Podcasterin Marie Nasemann ein Video, in dem sie sich auf das Kanzler-Zitat bezieht. "Jetzt muss ich mal darüber nachdenken, was ich als Tochter, also als junger Mensch im Vorort von München so für Ängste hatte, wenn ich nachts durch die Straßen gelaufen bin", spricht die ehemalige "Germany's Next Topmodel"-Kandidatin in die Kamera.
Marie Nasemann berichtet von "psychopathischem Nachbarn" und Stalker
Es habe in ihrem Wohnort "durchaus viele Menschen mit Migrationshintergrund" gegeben, sagt die gebürtige Gautingerin. Diese hätten ihr jedoch "nie Angst gemacht, nie". Wer ihr und ihren Freundinnen hingegen "richtig Angst gemacht" habe, seien "die Nazis" gewesen, "mit schwarzer Bomberjacke, Glatze, Springerstiefeln". Außerdem habe es noch "einen psychopathischen Nachbarn" gegeben, "der meine Mutter, meine Familie bedroht hat, und dann gab's noch einen Stalker, der hat neben meiner Klavierlehrerin gewohnt, der hat mir eklige E-Mails geschrieben und ist mir mit dem Fahrrad hinterhergefahren."
Fazit der 36-Jährigen: "Ich sag mal so: Waren alle weiß, die Männer." Bundeskanzler Merz warf sie im Begleittext ihres Videos vor, sich nur dann um die Sicherheit von Frauen zu scheren, wenn sie sich für "populistische Aussagen" instrumentalisieren ließe. Die größte Gefahr für Frauen herrsche statistisch betrachtet "in den eigenen vier Wänden", so Nasemann weiter. "Insofern wäre Geld für die 14.000 fehlenden Frauenhausplätze für Frauen und Kinder mal ein sinnvoller erster Step."
Gemischte Reaktionen auf Marie Nasemanns Video
Friedrich Merz hat am Mittwoch bei einer Veranstaltung in London unterdessen erstmals genauer erläutert, wie seine "Stadtbild"-Aussage zu verstehen sei. Der Bundeskanzler bekannte sich zur Notwendigkeit von Migration in den deutschen Arbeitsmarkt. Für die von ihm angesprochenen Probleme würden Migranten sorgen, die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus besäßen, nicht arbeiteten und sich nicht an die in Deutschland geltenden Regeln hielten. Merz sprach von Bahnhöfen, U-Bahnen und bestimmten Parkanlagen, an denen dies sichtbar werde: "Das bestimmt ganze Stadtteile, die auch unserer Polizei große Probleme machen."
Für ihr Antwort-Video auf den Bundeskanzler erhielt Marie Nasemann gemischte Reaktionen. Neben Frauen, die von ähnlichen Erfahrungen berichten, kritisieren andere User, "anekdotische Evidenz" könne nicht "stichhaltiger als die Kriminalstatistik" sein. Eine weitere Userin schreibt: "Ob in HH oder Nürnberg, steige ich als Frau ungern spät nachts in die Bahn. Ich habe da schon allerhand erlebt, Herr Merz hat das noch sehr konziliant beschrieben."