Druckartikel: Comedian Shahak Shapira beklagt Judenhass in Deutschland: "Ich bin super-verbittert"

Comedian Shahak Shapira beklagt Judenhass in Deutschland: "Ich bin super-verbittert"


Autor: Teleschau  

, Dienstag, 30. Dezember 2025

"Was soll ich denn tun? Rausgehen und Palästinenser verprügeln?": Angesichts des steigenden Judenhasses sieht sich Comedian Shahak Shapira zunehmend machtlos. Aufgeben will der in Israel geborene Komiker aber keinesfalls, wie er in einem Interview nun betonte.


Statistiken belegen eindeutig: Antisemitismus ist in Deutschland seit Jahren auf dem Vormarsch. Alleine im Zeitraum von 2020 bis 2024 hat sich gemäß Zahlen des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) die Zahl antisemitisch motivierter Gewalttaten mehr als vervierfacht. Diesem wachsenden Judenhass sieht sich auch Comedian Shahak Shapira ausgesetzt. "Ich bin super-verbittert", beklagte der Deutsch-Israeli nun in einem Interview mit der "Zeit".

Sein Mittel, um auf die Missstände aufmerksam zu machen, sei und bleibe die Comedy, betonte der 37-Jährige. "Was soll ich denn tun? Rausgehen und Palästinenser verprügeln?", so Shapira. "Die Sache ist: Wir müssen besser sein. Wir, meine Leute, meine Familie, wir müssen zusehen, dass wir moralisch nicht verkommen." Der in Israel geborene Komiker fügte hinzu, er "beneide" Leute, die sich nicht mit Politik befassen würden. Für ihn sei das jedoch keine Option, denn: "Wenn ich diesen Teil von mir verstecke, würde sich das anfühlen, als würde ich meine eigene Identität ausradieren."

Shahak Shapiras Bruder wurde brutal verprügelt, sein Opa starb beim Olympia-Anschlag 1972

Shapira behandelt in seinen Bühnenprogrammen oft deutsch-jüdisch-israelisch-arabische Konflikte. Und er weiß (leider), wovon er spricht: 2015 griffen ihn mehrere arabischstämmige Männer an und schlugen ihn in der U-Bahn zusammen. Außerdem verunglimpften sie Shapira mit antisemitischen Parolen und bespuckten ihn.

Ähnlich schlimm erging es dem jüngeren Bruder des Comedians, Lahav. 2010 griffen ihn Neonazis tätlich an. 2024 wurde der Student dann brutal von einem arabischstämmigen Kommilitonen attackiert. Er musste mit einer Gesichtsfraktur und einer Hirnblutung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Auch der Großvater von Shahak Shapira erlitt ein tragisches Schicksal: Amitzur Shapira trainierte einst die israelische Leichtathletikmannschaft und kam beim Anschlag auf die Olympischen Spiele 1972 in München ums Leben.

Quelle: teleschau – der mediendienst