Beim Staatsbankett mit Bundespräsident Steinmeier: König Charles witzelt über deutsche Autoindustrie

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Frank-Walter Steinmeier und König Charles III.
König Charles (rechts) war beim Staatsbankett mit Bundespräsident Steinmeier zu Scherzen aufgelegt.
Yui Mok - Pool/Getty Images
Frank-Walter Steinmeier und König Charles III.
Der erste Staatbesuch eines deutschen Bundespräsidenten in Großbritannien seit 27 Jahren: Frank-Walter Steinmeier (zweiter von links) und seine Ehefrau Elke Büdenbender (links) waren am Mittwoch bei König Charles und Königin Camilla zu Gast auf Schloss Windsor.
Carlos Jasso - Pool/Getty Images

Beim ersten deutschen Besuch eines Bundespräsidenten seit Jahrzehnten sorgt König Charles beim prunkvollen Bankett in Windsor für Gelächter - mit einem augenzwinkernden Seitenhieb auf die deutsche Autoindustrie.

Es war der erste Staatsbesuch eines deutschen Bundespräsidenten im Vereinigten Königreich seit 27 Jahren: Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender wurden am Mittwoch auf Schloss Windsor von Prinzessin Kate und Prinz William begrüßt. Nach einer feierlichen Kutschfahrt mit König Charles III. und Königin Camilla sowie dem Austausch von Gastgeschenken folgte am Abend ein feierliches Staatsbankett.

Dort sorgte Charles für Gelächter, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. In seiner auf Deutsch begonnenen Rede, in der er betonte, beide Länder seien "im festen Glauben an die Demokratie, den Frieden und den Rechtsstaat" vereint, erlaubte er sich einen humorvollen Seitenhieb auf die deutsche Automobilbranche.

"Sie hat vielleicht nur sechs PS ..."

Unter dem Lachen der Anwesenden scherzte er: "Selbst die angesehenen Vertreter der deutschen Automobilindustrie, die heute Abend hier anwesend sind und deren Autos mit modernster Technologie, höchster Sicherheit, größtem Luxus und neuen umweltfreundlichen Technologien ausgestattet sind, hätten Sie, Herr Bundespräsident, mit Ehrfurcht betrachtet, als Sie heute Nachmittag in dem komfortabelsten und emissionsärmsten Fahrzeug der Welt unterwegs waren: der von Pferden gezogenen Königlichen Kutsche! Sie hat vielleicht nur sechs PS, aber manchmal ist ein einfacheres Fahrzeug alles, was man braucht."

Prominente Gäste beim Staatsbankett

Steinmeier nutzte seine Rede, um die Partnerschaft zwischen beiden Ländern einzuordnen. Der Brexit sei ein tiefer Einschnitt gewesen. Doch im Ergebnis habe man nicht zugelassen, dass diese Entscheidung die Freundschaft beschädigt. Wie "n-tv" berichtet, sagte Steinmeier, dass er sich "auf das Herzlichste willkommen" und gleichzeitig "ein Stück zu Hause" fühle. Die Nähe beider Nationen reiche weit zurück. Er sei überzeugt, dass die Menschen in Deutschland und Großbritannien sich "viel ähnlicher als die meisten denken" seien.

Auch Claudia Schiffer und Motsi Mabuse waren zu Gast

Die St George's Hall, der große Festsaal auf Schloss Windsor, präsentierte sich festlich geschmückt. Ein 25 Meter hoher Weihnachtsbaum aus dem Windsor Great Park dominierte den Saal. Ein auf Instagram veröffentlichtes Video zeigte, wie Charles und Camilla die Halle vor dem Bankett inspizierten. Kulinarisch setzte man ein Zeichen der Völkerverständigung. Der eigens für den Anlass kreierte "Schwarzwald-Martini" - eine Mischung aus Schokoladen-Martini und Kirschbrandy - erinnerte an eine Schwarzwälder Kirschtorte.

Unter den Gästen waren unter anderem Top-Model Claudia Schiffer und ihr britischer Ehemann, der Regisseur Matthew Vaughn, Filmkomponist Hans Zimmer, Bundesaußenminister Johann Wadephul, Ex-Fußballnationalspieler Thomas Hitzlsperger und "Let's Dance"-Star Motsi Mabuse.

Quelle: teleschau – der mediendienst