Weltfußballer Manuel Neuer möchte gemeinsam mit einem Geschäftspartner den traditionellen Gasthof "Forsthaus Valepp" nahe des Schliersees übernehmen. Heimatschützern gefällt diese Idee überhaupt nicht. Sie fürchten eine "Tegernseeiserung": Superreiche, explodierende Preise und eine Event-Location statt Gasthof.

Vom Weltfußballer zum Gastwirt? Fußball-Star Manuel Neuer möchte gemeinsam mit einem Geschäftspartner, Johannes Rabl, einem traditionellen Berggasthof nahe des Schliersees neues Leben einhauchen. Das "Forsthaus Valepp" existiert seit 1841, ist denkmalgeschützt, Eigentümer sind die Bayerischen Staatsforsten. Diese suchen schon lange nach einer Lösung, wie das seit 2014 geschlossene Forsthaus Valepp wieder eröffnet werden kann. Doch nun laufen Heimatschützer Sturm: Durch die Pläne von Neuer und Rabl drohe eine "Tegernseeisierung" -  die Heimatschützer fürchten, dass eine Event-Location für Superreiche entstehen und der Region schaden könnte. Platzt also Neuers Traum vom eigenen Berggasthof? 

Laut Berichten der "Bunte" konnten Manuel Neuer und Johannes Rabl zwar den Bauausschuss der Gemeinde Schliersee mittlerweile von ihrem Projekt überzeugen, doch Heimat- und Naturschützer stellen sich weiterhin quer und haben indessen eine Petition beim Bayerischen Landtag eingereicht. Das Forsthaus Valepp wurde 1841 unter der Regentschaft des damaligen Wittelsbacher Königs Max II. erbaut und ist seit Langem ein beliebtes Ziel für Wanderer, wie der Focus berichtet. Seit 2014 steht der traditionelle Gasthof leer. Doch: "Ein Baudenkmal von solchem Rang darf der Freistaat niemals in private Hände geben", sagt Rudolf Neumaier, Geschäftsführer des Heimatpflege-Vereins, gegenüber "Bunte". 

Neuer als Gastwirt? - Heimatschützer laufen Sturm

Die Heimatschützer fürchten ein ähnliches Szenario wie am Tegernsee: Die Preise würden explodieren, Superreiche könnten sich ansiedeln und traditionelle Gastwirtschaften müssten Nobelrestaurants weichen - Tier- und Pflanzenwelt würden im Allgemeinen darunter leiden. Der Fußball-Star und sein Geschäftspartner erklären hingegen, ein Restaurant inkusive Herberge eröffnen zu wollen, im obersten Stockwerk solle wohl eine Wohnung für die Betreiber oder ein Museum entstehen. Zudem haben die beiden ein naturverträgliches Konzept erarbeitet, heißt es: Das Forsthaus solle nur zu Fuß, mit dem Rad oder einem Elektrobus erreichbar sein. Der Berggasthof soll auch für mehrere Millionen Euro wieder "originalgetreu" hergerichtet werden. 

Die Beratungen dauern an. Ins Spiel gebracht wurde die sogenannte Erbpacht. Der Freistaat Bayern würde so weiterhin Eigentümer des "Forsthaus Valepp" bleiben, Neuer und Rabl könnten in gewissem Maße ihr Projekt umsetzen. Die Laufzeit eines Vertrages mit Erbpacht läuft maximal 99 Jahre. Danach erlischt das Nutzungsrecht des Pächters und geht wieder vollständig an den Eigentümer über. Sollte es zu einer Einigung aller Parteien kommen, könnte Weltfußballer Manuel Neuer bald zum Gastwirt am Schliersee werden.