Schiedsrichter vergisst Münze: Platzwahl mit "Schere, Stein, Papier" - wochenlange Sperre
Autor: Tobias Utz
Manchester, Mittwoch, 21. November 2018
Kurioser Fall aus Großbritannien: Ein Fußball-Schiedsrichter vergisst seine Wurfmünze für die Platzwahl in der Kabine. Er führt die Platzwahl mit Hilfe von "Schere, Stein, Papier" durch. Der Verband "FA" zieht daraus Konsequenzen.
Hunderte Schiedsrichter zeigen sich solidarisch: Nachdem der englische Fußball-Verband "FA" den Schiedsrichter David McNamara für 21 Tage suspendiert hat, haben sich seine Kollegen nun solidarisch mit ihm gezeigt. Die Sperre soll ab dem 26. November 2018 aktiv werden. Jedoch will McNamara Berufung einlegen.
Was steckt dahinter: McNamara hatte im Women's Super League-Spiel zwischen Manchester City und dem FC Reading seine Münze in der Kabine vergessen. Er führte die Platzwahl kurzer Hand mit "Schere, Stein, Papier" durch. Die Mannschaftsführerinnen "schnickten" um den Anstoß - auf englisch: "rock, paper, scissors"
Münzwurf missachtet: Fußballverband sperrt Schiedsrichter
Joanna Stimpson, Frauen Schiedsrichter-Managerin, bezog im Interview mit dem Daily Telegraph Stellung dazu: Sie beschrieb die Angelegenheit als "einen Moment des Wahnsinns". "Das ist nicht zu verteidigen. Er hätte besser vorbereitet sein sollen. Er hätte eine Münze haben sollen, aber die hatte er nicht. Er war enttäuschend. Das war nicht angemessen. Das war sehr unprofessionell."
Solidarität unter Kollegen: Schiedsrichter melden sich zu Wort
Nachdem sich diverse Offizielle zur Münz-Affäre äußerten, meldeten sich nun McNamaras Schiedsrichter-Kollegen zu Wort. Gegenüber BBC Sport sagte beispielsweise Nachwuchsschiedsrichter Ryan Hampson: "Viele von uns haben an David gedacht. Wir wollten Solidarität symbolisieren." Seine Aussage spielt auf eine Aktion am letzten Spieltag ab. Dabei haben Hunderte Schiedsrichter mit "Schere, Stein, Papier" die Platzwahl abgehalten, um Solidarität mit David McNamara zu demonstrieren.
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"Wir können eigentlich nicht dulden, dass jemand die Gesetze des Fußballs verletzt", so Martin Cassidy, Verantwortlicher aller FA-Schiedsrichter. Dennoch verstehe er, dass Hunderte daran teilgenommen haben.
Zunächst hatte McNamara seine dreiwöchige Sperre akzeptiert. Nun will er jedoch Berufung einlegen. Dies berichtet die Wohltätigkeitsorganisation "Ref Support UK": "Ref Support UK wurde heute exklusiv von David McNamara darüber informiert, dass er gegen sein 21-tägiges Verbot des Fußball-Verbandes Berufung einlegt", heißt es in einer Pressemitteilung.