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Sarah Connor offen wie nie über ihre Panikattacken: "Wie eine alte Bekannte"


Autor: Io Görz

Berlin, Samstag, 18. Sept. 2021

Sarah Connor thematisiert auf ihrem Album "Herz Kraft Werke" Depressionen - mit persönlichem Hintergrund, denn die Sängerin leidet selbst seit Langem unter Panikattacken und auch unter Depressionen. Nach der Neuauflage ihres Albums erzählt sie so offen wie nie von ihren persönlichen Erfahrungen mit der Krankheit.
Die deutsche Sängerin Sarah Connor steht auf der Bühne der ARD-Benefizgala. Connor wünscht sich in der Gesellschaft mehr Empathie im Umgang mit dem Thema Depressionen.


Bereits als Teenager hat Sarah Connor mit Depressionen zu tun gehabt und kennt die "Dunkelheit der Gedanken", wie sie gegenüber der Deutschen Presseagentur verrät: "Ich selber habe immer noch hier und da eine kleine Panikattacke, wir sind alte Bekannte. Das kann beim Autofahren passieren, wenn ich mit meinen Hunden im Wald spazieren gehe oder wenn ich auf der Bühne stehe. Ich habe mich damit abgefunden, ich glaube, damit werde ich mein Leben lang zu tun haben."

Kurz vor ihrem Auftritt beim Sat1-Frühstücksfernsehen am Freitag hat sie, wie sie offen erzählt, ihre letzte Panikattacke erlitten: „Ich war gestern Morgen im Wald mit meinen Hunden und habe eine schöne, gepflegte Panikattacke bekommen. Mitten im Wald. Bei Sonnenschein. Ich hatte keine Ahnung, warum.“ Die heute 41-Jährige erklärt, sie habe gelernt, damit zu leben: „Es passiert mir auf der Bühne, beim Autofahren, in Situationen, wo ich nicht wegkann, in einer Menschenmenge oder in einer Schlange.“

Sarah Connor über Depressionen: "Ich werde mein Leben lang damit zu tun haben"

Auf ihrem Album "Herz Kraft Werke"von 2019, das nun neu aufgelegt wurde, thematisiert die Ballade "Stark" das Thema aus Sicht einer Bezugsperson eines depressiven Menschen. Sarah Connor selbst habe jemandem aus ihrem Umfeld in solchen Phasen Mut zugesprochen. "Es ist oft ein Teufelskreis: Man hört zu, redet, gibt Zuwendung, Liebe, Aufmerksamkeit und Zeit, man sorgt sich und hofft, doch am Ende weiß man nie, ob man überhaupt bei der Person ankommt und helfen kann."

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Sängerin Sarah Connor wünscht sich in der Gesellschaft mehr Empathie im Umgang mit dem Thema Depressionen. "Es ist keine Krankheit, die man von außen sieht. Du fühlst dich alleine, einsam, isoliert und abgespalten vom Rest der Gesellschaft", sagte Connor der Deutschen Presse-Agentur. "Es erfordert Feingefühl und genaues Hinsehen, um überhaupt mitzubekommen, dass es jemandem im eigenen Umfeld nicht so gut geht."

Die 41-Jährige, die frisch von einer Corona-Erkrankung genesen ist, veröffentlichte an diesem Freitag eine Neuauflage ihres Albums 'Herz Kraft Werke' von 2019, auf dem neben 'Stark' noch fünf weitere, neue Songs enthalten sind.

mit dpa