Leinwandidol ohne Allüren: Robert Redford ist tot
Autor: Barbara Munker und Christina Horsten, dpa
, Dienstag, 16. Sept. 2025
Robert Redford war ein Hollywood-Rebell. Er lebte fernab in den Bergen von Utah und in Nordkalifornien, gemeinsam mit seiner deutschen Frau. Mit diesen Filmszenen schrieb er Geschichte.
Die stahlblauen Augen, das kantige Gesicht, der blonde Haarschopf und dann diese Szene. Robert Redford im Film «Jenseits von Afrika». Mitten im Nirgendwo wäscht er seiner Schauspielkollegin Meryl Streep die Haare. Ein Moment, mit dem der US-amerikanische Schauspieler Filmgeschichte schrieb.
Nun ist Redford im Alter von 89 Jahren in seinem Haus im US-Bundesstaat Utah gestorben, wie seine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Die Filmwelt trauert um ein Leinwandidol («Der Pferdeflüsterer», «Die Unbestechlichen»). «Einer der Löwen ist von uns gegangen», hieß es von seiner früheren Filmpartnerin Streep. «Ruhe in Frieden, mein lieber Freund.»
Redford war ein Schauspieler, von dem manche sagten: Der hat Format. Vor mehr als 50 Jahren wurde er zum Hollywoodstar - als charmanter Ganove. In der Westernkomödie «Zwei Banditen» (1969, Originaltitel: «Butch Cassidy and the Sundance Kid») raubte er mit Paul Newman Eisenbahnen und Banken aus.
Ergraut, aber immer noch mit dem charismatischen Lächeln zückte Redford in «Ein Gauner & Gentleman» (2018) als alter Bankräuber noch einmal die Waffen. Er selber habe von klein auf eine rebellische Seite gehabt und sich immer wie ein Außenseiter gefühlt, sagte Redford damals dem «San Francisco Chronicle».
Warum Hollywood nicht sein Traumziel war
Sein Aufstieg in der Filmwelt war eher holprig. Geboren wurde Redford im kalifornischen Santa Monica, am Rand der Filmmetropole. Als Sohn eines Buchhalters wuchs er in einfachen Verhältnissen auf. Ein Sportstipendium verschaffte ihm Zutritt zu der Universität von Colorado.
Der junge Redford trampte durch Europa, verkaufte selbstgemalte Bilder und schaffte es schließlich über Umwege in eine New Yorker Schauspielschule.
«Hollywood war nie mein Traumziel», erzählte er 2013 dem Magazin «Esquire». Den Starrummel habe er nie ernst nehmen können. «Ich wurde nebenan geboren.» Doch nach Filmen wie «Barfuß im Park» mit Jane Fonda und «Zwei Banditen» wurde er Ende der 1960er schnell zum Leinwandidol.