Druckartikel: "Hätte auch ein Rezept für Gulasch posten können" - SPD-Chefin Esken wird nach Tankrabatt-Widersprüchen scharf kritisiert

"Hätte auch ein Rezept für Gulasch posten können" - SPD-Chefin Esken wird nach Tankrabatt-Widersprüchen scharf kritisiert


Autor: Melina Mark

Deutschland, Montag, 13. Juni 2022

SPD-Chefin Saskia Esken forderte an einem Tag die Senkung der Spritpreise um die vollen 30 Cent, zwei Tage später hingegen, zog sie ein Tempolimit und ein Fahrverbot in Betracht. Diese Kehrtwende ihrer Ansichten wird von Martin Sonneborn und Social Media Nutzer*innen scharf kritisiert.
Saskia Esken sprach sich erst für die Durchsetzung des Tankrabatts aus und zwei Tage später für ein Tempolimit und ein Fahrverbot.


Der deutsche Satiriker, Journalist und Politiker Martin Sonneborn bezog Stellung auf einen Facebook-Post von SPD-Chefin Saskia Esken. Er kritisiert ihre widersprüchlichen Aussagen zum Tankrabatt als Teil des Entlastungspakets 2022 infolge der stark gestiegenen Preise auf Kraftstoff.

In dem Posting vom 9. Juni sprach sich Esken für die tatsächliche Senkung der Spritpreise um die versprochenen 30 Cent aus und kritisierte die Tatsache, dass sich die Mineralölkonzerne am Tankrabatt bereichern. "Die Spritpreise müssen jetzt runter. Den #Tankrabatt haben wir beschlossen, um Verbraucher*innen zu entlasten und nicht um die Mineralölkonzerne zu subventionieren. Das Kartellamt muss handeln", forderte sie.

Text-Bild-Schere: SPD-Chefin Esken widerspricht eigenen Aussagen

Nur zwei Tage später berichtet die dpa über ein Interview, das Esken dem Tagesspiegel gegeben habe, in dem sie plötzlich ein Fahrverbot und ein Tempolimit in Erwägung zieht. Sonneborn teilte das von ihr veröffentlichte Bild vom 9. Juni und versah seinen anklagenden Post mit der Bildunterschrift "Text-Bild-Schere... Smiley". Die Text-Bild-Schere ist ein Begriff aus dem Feld des Journalismus und beschreibt einen Widerspruch zwischen gesprochenen Informationen und einem dazugehörigen Bild, sodass der Zusammenhang nur schwer oder gar nicht nachvollzogen werden kann.

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Auch Facebook-Nutzer*innen stören sich an Eskens Formulierungen und plötzlichen Sinneswandel. Weil sie die Forderung an die Mineralölkonzerne wie eine Bitte formuliert hat, schreibt eine Nutzerin ironisch: ""Bitte bitte" hat bei Firmen ja schon immer funktioniert". Ein weiterer Nutzer kommentierte: "Da hätte sie auch ein Rezept für Gulasch posten können, dass hätte ungefähr den gleichen Effekt bei den Mineralölkonzernen gehabt."