Ein Jahr Raab-Comeback: Wie gut ist «König Lustig» noch?
Autor: Jonas-Erik Schmidt, dpa
, Mittwoch, 10. Sept. 2025
Vor einem Jahr kam Stefan Raab zurück ins TV - Zeit für eine Bilanz. Während RTL zu ihm steht, sprechen Experten von Nostalgie-Fallen und Selbst-Zitaten. Und der «Raabinator»? Er gibt neue Rätsel auf.
Vor einem Jahr kam er wie aus einem anderen Universum zurück: Stefan Raab, jahrelang der große Abwesende des deutschen Fernsehens, inszenierte sein Comeback als Rückkehr vom Olymp. Über die vielleicht längste Treppe der deutschen TV-Geschichte schritt er hinab zu seinen Jüngern, die sich in einer Düsseldorfer Multifunktionshalle versammelt hatten - und das Publikum jubelte, als komme da ein Messias herab.
Und heute? Man tritt Raab gewiss nicht zu nahe, wenn man sagt, dass er mittlerweile sehr viel irdischer wirkt. Auch wenn er gerade wieder typische Raab-Dinge tut. Auf Instagram hat er in den vergangenen Tagen kryptische Hinweise gestreut, so rätselhaft wie einst vor seinem Comeback.
Die Auflösung war dann vergleichsweise banal. Am kommenden Dienstag zeigt RTL «Die Stefan Raab Show», allerdings nur als 15-minütigen Appetitmacher. Was dann folgen wird, war zunächst unklar. Es wirkt, als habe selbst das Rätseln und Raunen rund um seinen eigenen Mythos inzwischen etwas Ritualisiertes.
Am Sonntag jährt sich Raabs TV-Rückkehr, ein Highlight des vergangenen Fernsehjahres, zum ersten Mal. Nach fast zehn Jahren Fernsehpause hatte er sich am 14. September 2024 wieder einem Millionenpublikum gezeigt und - der Grund dafür blieb ebenfalls etwas rätselhaft - noch einmal gegen die frühere Boxweltmeisterin Regina Halmich gekämpft. Anschließend kündigte er verschwitzt, aber fröhlich an: «Ich hab' mir überlegt: Ich mach' wieder Shows».
365 Tage Raab 2.0
Wenn man versucht, ein Fazit aus diesem ersten Jahr von Raabs zweiter Bildschirmkarriere zu ziehen, bekommt man auf Fragen unterschiedliche Antworten zu hören - abhängig davon, wen man fragt.
Daher zunächst ein paar Fakten: Seine wöchentliche RTL-Show («Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab») ist in ihrer Ursprungsform wieder beendet worden, weil die Quoten zu schwach gewesen sind. Es bleibt abzuwarten, was das neue Show-Projekt bringt.
Dem Vorentscheid zum Eurovision Song Contest hauchte Raab - einst als ESC-Guru verehrt - tatsächlich neues Leben ein, landete aber mit seinen Schützlingen Abor & Tynna dann nur auf Platz 15.