Mit der Prämierung eines antisemitischen Textes hat die unsägliche PR-Veranstaltung der Musikindustrie endgültig verloren. Zurück in die Hölle damit!
Man muss Campino nicht mögen, den Ruf der pseudomoralischen Instanz hat er sich hart erarbeitet. Trotzdem: Sein Auftritt beim "Echo" war stark. Er zeigte der Welt, dass Deutschland eben nicht in seiner Gänze steht für Geschmacklosigkeit und Ausgrenzung, vielleicht sogar Antisemitismus. Umso schlimmer, dass er rückblickend an diesem Abend alleine die Stimme erhoben hat. Über die erbärmlich geringe Solidarität aller anderen Anwesenden schweigen wir lieber. Die deutsche Musikindustrie jedenfalls darf sich nun ins Portfolio schreiben: Wir schrecken nicht davor zurück, auch einmal antisemitische Texte auszuzeichnen. Glückwunsch dazu: Wer "Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen" als nette Provokation, genrebedingte Grobheit oder "etwas geschmacklos" abtut, beginnt Sätze auch mit "Ich bin ja kein Nazi, aber". Und endet mit "Das wird man doch noch sagen dürfen!"
Vor wenigen Wochen hatte die AfD in einer kleinen Anfrage im Bundestag die Zunahme von Behinderung in Deutschland in Zusammenhang gestellt mit der Migration oder "Heirat innerhalb der Familie". Auch das wird man freilich mal fragen dürfen. Heute, im Jahr 2018. Willkommen am ganz rechten, unanständigen Rand.
Für die "ausgezeichneten" Rapper, Kollegah und Farid Bang, wäre jedes Wort eines zu viel. Bei allem kommerziellen Erfolg sind sie spätestens nach der Reaktion auf Campinos starke Worte entlarvt als entweder profitgierig oder arme Würstchen, denen man mitleidig zugute halten muss: Es ist ihnen halt nicht gegeben, auch nur ansatzweise Inhalt und Wirkung ihrer Liedtexte zu durchblicken.
Und der "Echo"? Was ist schon zu erwarten von einer Werbeveranstaltung der deutschen Musikindustrie. Die Selbstinszenierung von Stars und solchen, die mit viel Investment zu welchen gemacht werden, war und ist ein grauenvoller Mix aus Lustlosigkeit, Eitelkeit und Gewolltheit. Und sie bleibt das auch. Wenn, ja wenn sich diese Vermarktungs-Show nicht spätestens jetzt dorthin verabschiedet, wo sie hingehört: in die Hölle der TV-Abscheulichkeiten.
Vor wenigen Wochen hatte die AfD in einer kleinen Anfrage im Bundestag die Zunahme von Behinderung in Deutschland in Zusammenhang gestellt mit der Migration oder "Heirat innerhalb der Familie". Auch das wird man freilich mal fragen dürfen. Heute, im Jahr 2018. Willkommen am ganz rechten, unanständigen Rand.
Für die "ausgezeichneten" Rapper, Kollegah und Farid Bang, wäre jedes Wort eines zu viel. Bei allem kommerziellen Erfolg sind sie spätestens nach der Reaktion auf Campinos starke Worte entlarvt als entweder profitgierig oder arme Würstchen, denen man mitleidig zugute halten muss: Es ist ihnen halt nicht gegeben, auch nur ansatzweise Inhalt und Wirkung ihrer Liedtexte zu durchblicken.
Und der "Echo"? Was ist schon zu erwarten von einer Werbeveranstaltung der deutschen Musikindustrie. Die Selbstinszenierung von Stars und solchen, die mit viel Investment zu welchen gemacht werden, war und ist ein grauenvoller Mix aus Lustlosigkeit, Eitelkeit und Gewolltheit. Und sie bleibt das auch. Wenn, ja wenn sich diese Vermarktungs-Show nicht spätestens jetzt dorthin verabschiedet, wo sie hingehört: in die Hölle der TV-Abscheulichkeiten.