Der ewige Geisterjäger - Bill Murray wird 75
Autor: Barbara Munker, dpa
, Sonntag, 21. Sept. 2025
Auch 40 Jahre nach der ersten Geisterjagd schnallt sich Bill Murray wieder den Protonen-Rucksack um. Doch Hollywoods Star-Komiker ist mehr als nur ein «Ghostbusters»-Held.
Es ist nur eine kleine Rolle, doch Bill Murray ist als Gott im Himmel – mit Rauschebart, lockigen Haaren und wallender Robe – einfach unschlagbar. Nur wenige Monate vor seinem 75. Geburtstag am 21. September hatte Murray in «Der phönizische Meisterstreich» von Regisseur Wes Anderson einen göttlichen Auftritt. In dem Ende Mai angelaufenen Film mischt er neben Stars wie Benicio del Toro, Tom Hanks, Scarlett Johansson oder Benedict Cumberbatch mit.
In zehn von Andersons zwölf Filmen hat der Hollywood-Witzbold mitgewirkt, darunter «Rushmore», «Die Royal Tenenbaums», «Moonrise Kingdom», «Grand Budapest Hotel» und «The French Dispatch».
Regie-Wunderkind Anderson gehört zu der großen, eingeschworenen Fan-Gemeinde des Komikers. Mit stoischer Miene, Narbengesicht und trockenem Humor hat sich Murray einen festen Platz in Hollywood gesichert. Wie häufig auch seine Film-Charaktere gilt er dort als Sonderling: Der Star hat
keinen Manager, keinen Sprecher, bei denen man Rollenangebote oder Anfragen hinterlassen könnte.
Murray ist schwer zu finden
Drehbücher lässt er sich angeblich an sein Postfach schicken. Sofia Coppola
musste ihren berühmten Vater Francis Ford Coppola einspannen, um
Murray zu finden und ihn dann für ihr «Lost in Translation»-Skript zu
gewinnen. Die Rolle des alternden Filmstars, der in Tokio einen
Whiskey-Werbespot dreht, hatte sie Murray auf den Leib geschrieben.
In dem Film spielte die junge Scarlett Johansson die einsame Ehefrau eines vielbeschäftigten Fotografen, die dem Altstar immer wieder über den
Weg läuft und ihm den Kopf verdreht. Als Regisseurin holte Coppola aus Murray 2003 in «Lost in Translation – Zwischen den Welten» eine brillante Darbietung heraus. Der holte damit seine erste und bisher einzige Oscar-Nominierung.
Doch in der Oscar-Nacht 2004 unterlag er Sean Penn, der mit Clint Eastwoods Gesellschaftsdrama «Mystic River» seinen ersten Oscar als bester Hauptdarsteller gewann.
Karriere als Geisterjäger
Da war Murray längst als «Geisterjäger» bekannt. Regisseur Ivan Reitman hatte den Klamauk «Ghostbusters – Die Geisterjäger» über drei Wissenschaftler, die eine Firma zur Geisterbekämpfung gründen, 1984 auf die Leinwand gebracht 1989 schlug das Trio noch einmal zu. Murray, Dan Aykroyd und der 2014 gestorbene Harold Ramis wurden zu Kultfiguren.