Thomas Anders gehört zu den kommerziell erfolgreichsten deutschen Sängern. Was der 60-Jährige heute macht und welche Verbindung er zu Rheinland-Pfalz hat, erfährst du hier.

  • Die frühen Jahre des Thomas Anders
  • Musikalischer Werdegang
  • Das macht Thomas Anders heute

Thomas Anders dürfte den meisten Musik-Fans als ehemaliges Mitglied des Pop-Duos Modern Talking bekannt sein, das er von 1984 bis 2003 zusammen mit dem heutigen DSDS-Juror Dieter Bohlen bildete. Bis zu ihrer Auflösung verkauften die beiden international rund 120 Millionen Tonträger. Dass Anders gebürtig aus Rheinland-Pfalz stammt, wissen die Wenigsten. Im nachfolgenden Artikel findest du alle wichtigen Infos.

Gebürtiger Rheinland-Pfälzer: So kam Thomas Anders zur Musik

Thomas Anders, der mit bürgerlichem Namen Bernd Weidung heißt, wurde am 1. März 1963 in Mörz geboren - dies ist ein Stadtteil von Münstermaifeld, einer kleinen Stadt im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Bereits während seiner Schulzeit entdeckte Anders seine Liebe zur Musik. So nahm er z. B. Klavierunterricht und beteiligte sich an verschiedenen Gesangswettbewerben.

Im Jahr 1980 nahm er sein erstes Album auf, das allerdings keinen großen Erfolg hatte. 1982 machte er sein Abitur und studierte anschließend fünf Semester lang Germanistik, Publizistik und Musikwissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Während seines Studiums produzierte Anders 1983 zusammen mit Dieter Bohlen mehrere Songs, darunter "Endstation Sehnsucht" und "Was macht das schon".

Ende 1984 startete Bohlen das englischsprachige Eurodisco-Projekt Modern Talking und holte Anders mit ins Boot. Gemeinsam veröffentlichten die beiden ihre bekannte Debütsingle "You’re my heart, you’re my soul", mit der ihnen auf Anhieb der Durchbruch gelang: Trotz anfänglicher Startschwierigkeiten wurde der Song schließlich international erfolgreich.

Goldkette und Keyboard: Die Markenzeichen von Thomas Anders

1985 brachte das Duo dann "The 1st Album" heraus, welches ähnlich erfolgreich wurde wie die erste Single von Bohlen und Anders. Mit dem Erfolg wuchs natürlich auch ihr Bekanntheitsgrad. Thomas Anders kannten die Fans schon bald unter seinen Markenzeichen - ein Umhängekeyboard und eine überdimensionale Goldkette mit dem Namen seiner damaligen Ehefrau Nora Balling.

Gegen Ende des Jahres 1987 kam es zur zwischenzeitlichen Trennung der beiden Sänger. Anders zog daraufhin in die USA um, wo er unter anderem das Intro der Zeichentrickserie "DuckTales" einsang. Außerdem veröffentlichte er als Solokünstler mehrere englischsprachige Alben, darunter "Different" (1989), "Whispers" (1991) und "Down on Sunset" (1992).

Im Jahr 1994 folgte schließlich seine Rückkehr nach Deutschland. Zu dieser Zeit brachte Anders einen auf Spanisch gesungenen Longplayer mit dem Titel "Barcos de Cristal" heraus. Damit feierte er in Südamerika einen besonderen Erfolg - in Argentinien schaffte es "Barcos de Cristal" auf Platz eins der Charts. 1995 erschien dann sein Album "Souled". Drei Jahre später, nämlich 1998, kam es zum langersehnten Comeback von Modern Talking. Dieter Bohlen und Thomas Anders schafften es, mit dem Remake-Album "Back for Good" an ihre früheren Erfolge anzuknüpfen. In über 18 Ländern erreichte der Longplayer Platz eins sowie Gold- und Platinstatus.

Sänger, Musikproduzent, Songwriter: Das macht Thomas Anders heute

Neben seiner Tätigkeit als Sänger widmete sich Anders auch dem Komponieren. Zusammen mit anderen Künstlern schrieb er den Song "Großer Bruder" (2000), gesungen von Zlatko Trpkovski und Jürgen Milski, sowie "Cry for You" (2001) für die Girlgroup No Angels. Das Projekt Modern Talking genoss bei ihm jedoch weiterhin Priorität – bis zum Jahr 2003.

Im Juni gab Bohlen die endgültige Trennung des Duos bekannt. Das Aus wurde von einem Streit überschattet, der unschön endete - nämlich in einem Gerichtsprozess. In seiner Autobiographie "Hinter den Kulissen" (2003) hatte Bohlen behauptet, Anders habe Geld veruntreut. Letzterer klagte erfolgreich gegen diesen Vorwurf - ein Urteil des Berliner Landgerichts gab ihm Recht. Seitdem darf Bohlen diese Behauptung nicht wiederholen.

Obwohl die Geschichte von Modern Talking unschön endete, blieb Anders der Musik treu und ist seither als Solokünstler aktiv. An die Erfolge, die er gemeinsam mit Bohlen feierte, konnte er allerdings nie wieder anknüpfen. 2005 verlor er einen weiteren Gerichtsprozess gegen seinen ehemaligen Partner, in dem er eine Million Euro Schmerzensgeld wegen der strittigen Passagen in Bohlens Buch gefordert hatte.

Thomas Anders: Zusammenarbeit mit Florian Silbereisen

Zwischen 2004 und 2016 veröffentlichte Anders insgesamt sechs Alben - davon schafften es fünf in die deutschen Charts. Seine Longplayer "This Time" (2004) sowie "Two" (2011) erreichten sogar die Top 20. Im Jahr 2017 folgte dann ein Wandel: Der gebürtige Rheinland-Pfälzer sang erstmals auf Deutsch und wechselte außerdem das Genre. "Pures Leben" war der Titel seines ersten deutschsprachigen Schlager-Albums.

Die Veränderung kam gut an - das Album kletterte bis auf Platz 14 der deutschen Charts und konnte sich daneben auch in den österreichischen und Schweizer Hitlisten platzieren. Im Oktober 2018 veröffentlichte Anders dann den ebenfalls deutschsprachigen Longplayer "Ewig mit Dir", der sogar Platz zwölf der deutschen Charts erreichte.

Darüber hinaus arbeitete Anders erstmals mit Schlagerstar Florian Silbereisen zusammen. Es erschien das Duett "Sie sagte doch, sie liebt mich". Nur kurze Zeit später brachten die beiden die Single "Sie hat es wieder getan" heraus. Aber damit noch nicht genug - 2020 folgte auch eine gemeinsame Platte mit dem Titel "Das Album", die sich direkt an der Spitze der deutschen, österreichischen und Schweizer Charts platzierte.

Zudem versuchte sich Anders auch schon des Öfteren erfolgreich als Moderator. Z. B. präsentierte er die nationale Show zum Eurovision Song Contest 2003 sowie die kabel-eins-Musiksendung "Best of Formel Eins" 2004. Seit 2019 moderiert er die Sendung "Du ahnst es nicht!" im ZDF. Als Gastgeber der Kochshow "Koch mal Anders" im SWR stellt er außerdem seit März 2020 seine Kochkünste unter Beweis.

2021 war er in der ProSieben-Show "The Masked Singer" zu sehen und belegte dort den vierten Platz. 2023 wird er beim "Adventsfest der 100.000 Lichter" auftreten und dort erneut auf Florian Silbereisen treffen, der die weihnachtliche Schlager-Show moderiert. Man kann also festhalten, dass die Musik weiterhin eine große Rolle im Leben von Thomas Anders spielt - auch ohne Modern Talking.