Alfons Schuhbeck muss erneut vor Gericht - Vorwürfe wiegen schwer
Autor: Agentur dpa
München, Mittwoch, 12. Februar 2025
Alfons Schuhbeck verlor sein Gastro-Imperium und landete im Gefängnis. Jetzt gibt es einen neuen Prozess gegen ihn - und die Vorwürfe haben es in sich.
Neuer Prozess gegen Alfons Schuhbeck: Rund zweieinhalb Jahre nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung muss der Star-Koch sich vom 24. Juni an erneut vor Gericht verantworten, wie das Landgericht München I mitteilte.
Es geht dabei dieses Mal unter anderem um den Vorwurf des Subventionsbetrugs. Vier Verhandlungstage wurden angesetzt, das Urteil könnte damit am 14. Juli fallen. Schuhbeck und sein Anwalt Norbert Scharf wollten sich auf Anfrage nicht zur Eröffnung des Hauptverfahrens äußern.
Alfons Schuhbeck vor Gericht: Vorwürfe wiegen schwer
Die Anklage, die die Staatsanwaltschaft im vergangenen Jahr erhoben hatte, wurde zum größten Teil zur Hauptverhandlung zugelassen. Und die hat es in sich. 45 Bände umfassen die Ermittlungsakten den Angaben zufolge, die ursprüngliche Anklageschrift hat 124 Seiten.
Die Anklagebehörde wirft dem Star-Koch Insolvenzverschleppung in neun Fällen, Betrug in vier Fällen, versuchten Betrug in fünf Fällen und Subventionsbetrug in 19 Fällen vor. Der Vorwurf, Schuhbeck habe in hunderten Fällen Arbeitsentgelt vorenthalten und veruntreut, wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft eingestellt - "im Hinblick auf eine zu erwartende Verurteilung in den anderen Tatkomplexen", wie das Gericht mitteilte.
Laut Staatsanwaltschaft soll Schuhbeck unter anderem zu Unrecht Corona-Soforthilfen und Überbrückungshilfen beantragt haben. "Er machte dabei wissentlich falsche Angaben, um für die von ihm vertretenen Gesellschaften nicht gerechtfertigte Subventionen großen Ausmaßes zu erlangen sowie um eine Einnahmequelle von einigem Gewicht und einiger Dauer zu schaffen", heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Die Behörde wirft Schuhbeck vor, Coronahilfen und andere Subventionen in Höhe von 460.000 Euro erschlichen zu haben.
"Massiv geschädigt": Schuhbeck soll rund 460.000 Euro Subventionen erschlichen haben
Für neun seiner Unternehmen soll Schuhbeck außerdem die erforderlichen Insolvenzanträge nicht oder nicht rechtzeitig gestellt haben, obwohl das jeweilige Unternehmen bereits zahlungsunfähig war. Dadurch seien "zahlreiche Geschäftspartner und Gläubiger massiv geschädigt" worden, hieß es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft zur Anklageerhebung. Mindestens ein Unternehmen habe in der Folge selbst einen Insolvenzantrag stellen müssen.
Schuhbeck wolle sich gegen die Vorwürfe verteidigen, hatten seine Anwälte im Oktober 2024 mitgeteilt. "Die mit der Anklage aufgeworfenen Fragen betreffen die wirtschaftliche Seite der jüngeren Lebensgeschichte von Herrn Schuhbeck, die es zu klären gilt", schrieben sie damals in einer Stellungnahme geschrieben. "Äußerungen zu den Anklagevorwürfen werden gegenüber dem Gericht erfolgen, nicht in oder über die Öffentlichkeit."