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Wegen der Kontaktsperre: So viel weniger bewegen sich die Deutschen


Autor: Redaktion

Franken, Donnerstag, 26. März 2020

Die bundesweite Kontaktsperre und die landesweite Ausgangsbeschränkung bringen leere Parks und Straßen mit sich. Allgemein hat sich das Fortbewegungsverhalten wegen des Coronavirus verändert. Das zeigt nun eine interaktive Karte.
Seit der Ausgangsbeschränkung sind bayernweit viele Plätze, wie hier in München, ungewohnt leer. Foto: Felix Hörhager / dpa.


Die Kontaktsperre verändert das öffentliche Leben gewaltig. Zum Schutz und als Maßnahme, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, ist nur noch das Rausgehen aus einem triftigem Grund erlaubt. Viele Menschen fragen sich auch, ob das Besuchen des Partners noch gestattet ist.

"Teralytics" ist ein Unternehmen, das verschiedene Daten sammelt und auswertet. Dabei konzentriert sich die Firma auf die Fortbewegung der Menschen. Um an die Bewegdaten zu gelangen, wurden anonymisierte Mobilfunkdaten ausgewertet. In Auftrag gegeben wurde die Analyse von Bild.de. Die Deutschlandkarte wird täglich aktualisiert und gibt interessanten Aufschluss.

Ausgangsbeschränkung und Kontaktsperre zeigen Wirkung

Am vergangenen Freitag (20.03.2020) verkündete Markus Söder die bayernweite Ausgangsbeschränkung, die in der Nacht zum Samstag mit sofortiger Wirkung in Kraft trat. Seither ist das Verlassen der eigenen vier Wände nur noch aus einem "triftigem Grund" erlaubt. Nur zwei Tage später verkündete Bundeskanzlerin Angela Merkel bundesweites Kontaktverbot - dem sich Bayern jedoch nicht anschloss.

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Schnell wirkten sich die Maßnahmen aus: Vergleicht man Montag (16.03.2020) und vergangenen Montag (23.03.2020) miteinander, zeigt sich bundesweit war ein deutlicher Rückgang der Bewegung.

Durchschnittlich bewegten sich die Bürger in Deutschland - anhand der gemessenen und ausgewerteten Daten - um 31 Prozent weniger fort als in der Vorwoche.

Ein besonders starker Rückgang zeigt sich in Ingolstadt: Hier lag der Wert bei 48 Prozent, was bundesweit zur Spitze gehört. Auch fränkische Städte wie Nürnberg (38 Prozent), Würzburg (39 Prozent) und Bamberg (ebenfalls 39 Prozent) liegen über dem bundesweiten Durchschnitt.

Regionale Unterschiede sichtbar

Deutlich geringer fiel der Rückgang in vielen anderen Bundesländern aus. Unter anderem Thüringen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfahlen verzeichnen viele Landeskreise einen Rückgang von weniger als 30 Prozent. Besonders niedrig sind die Werte in Mecklenburg-Vorpommern, dort liegen sie oft bei unter 25, teils sogar unter 20 Prozent.

Gemessen und ausgewertet werden die Daten seit dem 11. März 2020, mehr als eine Woche vor den angeordneten Maßnahmen. Weshalb die Werte innerhalb Deutschlands stark variieren, hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen: Dazu zählen neben den beschlossenen Maßnahmen wohl auch die Zahl der Infizierten und die Zahl der Berufstätigen in der jeweiligen Region.