Weißes Pulver in Gerichten in Coburg und anderen Städten: In Eisleben wurde es identifiziert
Autor: Redaktion
Coburg, Mittwoch, 11. Januar 2017
Im Justizgebäude in Coburg und anderen Städten sind verdächtige Substanzen entdeckt worden. In Eisleben wurde es nun identifiziert.
Für Aufregung sorgte am Mittwochvormittag eine verdächtige Postsendung, die im Coburger Justizgebäude einging. Mitarbeiter hatten in dem Brief eine pulverförmige Substanz festgestellt, woraufhin umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet wurden.
Gegen 9.30 Uhr entdeckten die Angestellten des Justizgebäudes in der Ketschendorfer Straße die verdächtige Sendung, die dort auf dem Postweg einging. Als beim Öffnen des Briefes ein weißes Pulver aus dem Kuvert rieselte, verständigten die Mitarbeiter umgehend die Polizei. Beamte der Coburger Polizeiinspektion sorgten für die Räumung der betroffenen Poststelle im Justizgebäude, während Einsatzkräfte der Feuerwehr für eine fachgerechte Sicherung des Briefes sorgten. Polizisten der Coburger Kripo übernahmen die weiteren Ermittlungen. Die verdächtige Substanz wird nun in einem Labor untersucht. Die Angestellten des Justizgebäudes, die mit der Briefsendung in Kontakt gekommen sind oder sich in den Räumlichkeiten aufhielten, wurden vorsorglich ärztlich untersucht. Augenscheinlich blieben alle unverletzt.
In Bayern wurden bis zum Mittwochabend auch Vorfälle in München und im oberbayerischen Wolfratshausen bekannt. In München war nach Angaben der Polizei bereits am Dienstag ein Brief mit dem verdächtigen Pulver im Justizpalast entdeckt worden. Eine Gefährdung sei ausgeschlossen, sagte ein Polizeisprecher nach ersten Untersuchungen. Auch im Amtsgericht Wolfratshausen wurde am Mittwoch ein solcher Brief entdeckt. Es konnte aber Entwarnung gegeben werden. Es habe sich um eine ungefährliche Substanz gehandelt, sagte ein Polizeisprecher.
Zuvor hatte es in Thüringen, in Sachsen, in Sachsen-Anhalt und in Mecklenburg-Vorpommern ähnliche Fälle gegeben. "Ein möglicher Zusammenhang wird geprüft, wir stehen in engem Kontakt mit den anderen Dienststellen", sagte ein Polizeisprecher. Ebenfalls am Vormittag wurde im sächsischen Chemnitz die Polizei wegen einer pulvrigen Substanz alarmiert. In Thüringen wurde das weiße Pulver nach dem Justizzentrum in Gera auch beim Landesamt für Verfassungsschutz in Erfurt entdeckt. Die Feuerwehr sei mit Schutzanzügen im Einsatz, sagte ein Sprecher. Etwa 15 Mitarbeiter des Verfassungsschutzes wurden isoliert. Sie wiesen jedoch bislang keinerlei Symptome auf. Worum es sich bei der Substanz handelt, sei noch unklar. Das Gesundheitsamt sei ebenfalls vor Ort.
Vereinzelt gibt es bereits Entwarnung
In Eisleben in Sachsen-Anhalt wurde das Pulver nun identifiziert. Es handelt sich um harmlosen Puderzucker. Das teilte die Polizei mit. Auch beim Bundesverfassungsgericht gab es am Mittwoch Entwarnung: Wie ein Sprecher des Innenministeriums von Baden-Württemberg sagte, ergab eine erste Untersuchung, dass es sich wahrscheinlich um Puderzucker handelte. Um was sich in den anderen Fällen handelt, steht noch aus.Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Verdachts der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhen von Straftaten. mit dpa