Telefonaktion zur seelischen Gesundheit: Am Donnerstag, 24. Oktober, stehen von 16 bis 18 Uhr zwei Experten für die Fragen unserer Leser zur Verfügung
Autor: Irmtraud Fenn-Nebel
Bamberg, Montag, 21. Oktober 2019
Obwohl psychische Störungen zunehmen, sprechen Betroffene ungern öffentlich darüber. Am 24. Oktober können sie sich anonym Rat bei zwei Experten holen.
Psychische Störungen nehmen nicht nur deutschlandweit zu, auch in Franken stellen sie inzwischen 25 Prozent der Ursachen für Arbeitsunfähigkeit dar. Doch die Betroffenen sind nicht nur vom Berufsleben abgeschnitten, ihre Erkrankung ist gesellschaftlich nach wie vor weniger akzeptiert als ein Knochenbruch. Experten arbeiten deshalb daran, das öffentliche Bewusstsein für psychische Störungen zu schärfen. Dabei soll auch eine Telefonaktion dieser Zeitung helfen, bei der Betroffene und Angehörige anonym und kostenlos Rat bekommen.
Jährlich findet am 10. Oktober weltweit der "Tag der psychischen Gesundheit" statt, in dessen Umfeld auf regionaler Ebene auch in Franken viele Veranstaltungen organisiert werden: Vorträge, Ausstellungen, Filme, Workshops, Kurse und Klinik-Führungen. Zum Abschluss steht unsere Telefonaktion auf dem Programm. Dafür stellt die Psycho-Soziale Arbeitsgemeinschaft Bamberg-Forchheim zwei Experten zur Verfügung, die am Donnerstag, 24. Oktober, von 16 bis 18 Uhr alle Fragen rund um die psychische Gesundheit beantworten.
Das sind die Experten unserer Telefonaktion
Nicole Fischer ist Psychologin und Leiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes in Bamberg. Sie ist bei unserer Telefonaktion am 24. Oktober von 16 bis 18 Uhr unter der Nummer 0951/188-221 zu erreichen.
Thomas Hammann ist Oberarzt und Leiter der Institutsambulanz am Klinikum Michaelsberg in Bamberg. Er steht bei unserer Telefonaktion unter 0951/188-226 für Fragen zur Verfügung.
"Auch wenn am Telefon selbstverständlich keine Diagnosen gestellt werden können, gibt es sicher den einen oder anderen Tipp, an wen man sich im Bedarfsfall wenden könnte", sagen Fischer und Hammann. "Wenn der Verdacht auf eine psychische Krankheit besteht, gibt es doch einige Anlaufstellen."
Das Leben ist oft der pure Stress
So manche Probleme beginnen den Experten zufolge oft schon frühzeitig im Leben: Gute Noten in der Schule und Mitmachen im Chor und Fußballclub. Später: Punkten beim Chef, immer währende Innovationsfähigkeit und ein allzeit erfülltes Privatleben. Klingt gut - kann aber auch der pure Stress sein.
Fischer und Hammann wissen aus ihrer täglichen Beratungspraxis, dass psychische Probleme oft durch den zunehmenden Leistungsdruck entstehen. "Hinzu kommt, dass psychische Krankheiten oftmals mit Ängsten und Scham verbunden sind, weil sie gesellschaftlich immer noch nicht so akzeptiert sind wie körperliche Beschwerden."