Druckartikel: Tatort mit Til Schweiger: Terror-Szene gestrichen

Tatort mit Til Schweiger: Terror-Szene gestrichen


Autor: Redaktion

Hamburg, Montag, 04. Januar 2016

Wegen Terrorangst in Berlin hat die ARD den jüngsten "Tatort" mit Til Schweiger "entschärft" und eine Geiselnahme in der Tagesschau gestrichen. Schweiger reagiert auf Kritik.
Der aktuelle "Tatort" mit Til Schweiger macht mit gestrichenen Szenen und Kritik an Kritikern des Hauptdarstellers von sich reden. Foto: Christian Charisius/dpa


Die ARD hat angesichts der aktuellen Terrorgefahr Pläne für den am Sonntag ausgestrahlten "Tatort" kurzfristig verworfen. Ursprünglich hatte ohne den Krimi-Vorspann unmittelbar nach der Tagesschau um 20.15 Uhr eine Geiselnahme im Nachrichtenstudio gezeigt werden sollen, wie die "Bild"-Zeitung am Montag berichtete. Doch die Szene mit Sprecherin Judith Rakers wurde in den Krimi integriert. "Nach den Anschlägen von Paris war die Idee nicht mehr vertretbar", sagte eine NDR-Sprecherin der Zeitung.

Man habe die Zuschauer nicht verunsichern wollen. "Deshalb haben wir uns dazu entschieden, den Tatort wie gewohnt mit Vorspann zu zeigen", sagte die Sprecherin. Wie "Bild" berichtete, hatte ursprünglich die später im Krimi zu sehende Rakers auch die Sonntags-Ausgabe der 20-Uhr-Tagesschau sprechen sollen. Statt ihrer habe jedoch Jan Hofer die Sendung übernommen.


Folge wurde bereits verschoben

Die "Tatort"-Doppelfolge mit Til Schweiger als Hamburger Kommissar Nick Tschiller hatte bereits für den 22. und 29. November auf dem Programm gestanden, war aber unmittelbar nach den Terroranschlägen von Paris verschoben worden. Der NDR begründete das damals mit "Respekt vor den Opfern". Nun wurden am 1. Januar die Folge "Der große Schmerz" und am 3. Januar "Fegefeuer" gesendet.

Beide Reihen der erfolgreichen Krimiserie wurden wieder einmal kritisiert. Schweiger reagierte darauf und stichelt bei Facebook gegen "Tatort"-Kritiker. Der Schauspieler und Regisseur hält seine neue Folge für bahnbrechend - und die Kritiker für ahnungslos. Der 52-Jährige veröffentlichte in der Nacht zum Montag bei Facebook eine Art Verehrerbrief an den Regisseur des TV-Krimis, Christian Alvart.


Schweiger lästert über andere "Tatorte"

Darin attestiert Schweiger ihm, mit der am Sonntag ausgestrahlten Folge "ein Stück deutsche Fernsehgeschichte" geschaffen zu haben: "Kompromisslos, atemlos, viril, phantastisch für das schmale Geld.....andere verschwenden das Budget für zwei moppelige Kommissare, die ne Currywurst verspeisen, oder ein Bier vor einem bayrischen Imbiss zocken."

Über die Kritiker schrieb Schweiger: "Wenn sie ehrlich wären, würden sie zugeben, dass du was aussergewöhnliches geschaffen hast!! Das kriegen sie aber nicht hin, weil sie schwach und klein sind!" Er, Schweiger, habe viel mehr Ahnung von Filmkunst als die meisten "Trottel", die darüber schrieben. Bei Facebook erhielt der Post neben mehreren Hundert Likes auch zahlreiche kritische Kommentare.