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Stammzellenspende: So wird transplantiert


Autor: Irmtraud Fenn-Nebel

Bamberg, Mittwoch, 27. Mai 2015

Zehn Merkmale sind es, die darüber entscheiden, ob der an Leukämie erkrankte und der potenzielle Spender für eine Transplantation in Frage kommen. Während die Risiken für den Spender gering sind, kann der Kranke auf eine Heilung hoffen.
Eine Spenderin demonstriert, wie man einen Wangenabstrich macht. Foto: DKMS


1: Für eine erfolgreiche Transplantation müssen möglichst zehn Merkmale zwischen Spender und Patient übereinstimmen. Steht ein passender Spender zur Verfügung, erfolgt eine eingehende ärztliche Voruntersuchung, um gesundheitliche Risiken für Spender und Empfänger auszuschließen. Vor der Entnahme wird der Spender außerdem umfassend über den Eingriff aufgeklärt. Eventueller Verdienstausfall und alle anderen Kosten des Spenders werden von der Krankenkasse des Patienten übernommen.

2. In etwa 80 Prozent aller Fälle wird die periphere Stammzellentnahme durchgeführt. Dem Spender wird über mehrere Tage G-CSF, ein körpereigener hormonähnlicher Stoff (Wachstumsfaktor) gegeben. Er stimuliert die Produktion der Stammzellen im fließenden Blut. Diese können dann über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gesammelt werden. Diese Methode wird in der Medizin seit 1988 angewandt, beim gesunden Menschen seit 1994. Langzeitnebenwirkungen sind nach dem heutigen Forschungsstand bei der Stimulation mit G-CSF nicht belegt.

Einen ausführlichen Artikel zum Weltblutkrebstag 2015 lesen Sie hier!

3. Bei der wesentlich seltener durchgeführten Knochenmarkentnahme wird dem Spender unter Vollnarkose circa 1 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen (nicht Rückenmark!) entnommen und dem Patienten - wie bei einer Bluttransfusion - übertragen. Die Stammzellen nisten sich in den Knochenhohlräumen des Patienten ein und beginnen dort neue, gesunde Blutzellen zu bilden. Das entnommene Knochenmark des Spenders bildet sich innerhalb von 14 Tagen vollständig nach. Sein Risiko beschränkt sich im Wesentlichen auf das Narkoserisiko.

4.Die DKMS erhält von der Transplantationsklinik frühestens drei Monate nach der Stammzellspende Informationen über den Gesundheitszustand des Patienten. Wenn der Spender dazu eine Rückmeldung möchte, erhält er eine Nachricht von der DKMS.