Tabuthema Impotenz: Seit 20 Jahren gibt es Viagra
Autor: Redaktion
Washington, Dienstag, 27. März 2018
Über Erektionsstörungen wird nicht gern gesprochen - und doch kennt jeder Viagra und seine Wirkung. Doch der Wirkstoff bringt auch Nebenwirkungen mit sich.
Vor 20 Jahren wurde es eingeführt - heute kennt jeder das Medikament Viagra. Trotzdem war es am Anfang ein pikantes Unterfangen, die Tablette und ihre Wirkung ins Gespräch zu bringen, erinnern sich Marketingfachleute. Werbung durfte im US-Fernsehen dafür zunächst nur nach 23 Uhr laufen - und wenn, dann trugen die Schauspieler deutlich sichtbar einen Ehering.Die blaue Pille hilft seit 20 Jahren Männern mit Erektionsproblemen. Entdeckt wurde die positive Wirkung auf die Sexualität des Mannes durch einen Zufall. Anfang der 1990er Jahre suchten Forscher nach einem Medikament gegen Bluthochdruck, doch bei einer Studie traten unerwartete Nebenwirkungen auf. Die Probanden berichteten von häufigeren und längeren Erektionen. Das Potential dieses zufälligen Fundes war den Forschern zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht bewusst. "Das war der Durchbruch", erinnert sich der Chemiker David Brown in einem Interview rückblickend.
Vor Viagra: Spritzen, Penis-Pumpen oder Implantate
Mittlerweile veränderte Viagra das Sexleben von zahlreichen Männern und ihren Partnerinnen. Seit 27. März 1998 ist der Wirkstoff Sildenafil unter dem Markennamen Viagra in den USA zu kaufen, ein halben Jahr später kam er auch auf den Europäischen Markt. Mehr als 64 Millionen Männern schluckten bisher insgesamt über drei Milliarden Pillen, berichtet Pfizer. Das Unternehmen machte Milliardengewinne.
Die Pille punktete schnell. Denn als erste orale Therapie für Erektionsstörungen bot sie große Vorteile. "Vorher musste man sich eine Spritze in den Penis setzen, was natürlich die allerwenigsten wollten. Man konnte sich am Penis operieren lassen - mit Schwellkörperimplantaten, wo Hydraulik eingebaut worden ist -, oder man musste eine Vakuumpumpe mit Ringen verwenden", berichtet Frank Sommer von den weniger attraktiven Alternativen.
Viagra: Kosten und Alternativen
Mittlerweile gibt es diverse Konkurrenzprodukte mit ähnlich wirkenden PDE-5-Hemmern, sowie eine Vielzahl von Generika - seit 2013 ist der Patentschutz für Viagra in Europa ausgelaufen, Ende 2017 auch in den USA. Das versetzte den Produkten, die nicht von der Krankenkasse erstattet werden, weiteren Aufschwung: Denn während das Original in Deutschland je nach Dosierung knapp 20 Euro pro Tablette kostet, ist der "Nachbau" schon für etwa fünf Euro zu haben.
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