Hafenchef: Habe Block beschuldigte Firma nicht empfohlen
Autor: dpa
, Montag, 13. Oktober 2025
Welche Kontakte vermittelte der Hamburger Hafenchef der Familie Block? Was war mit «Dänemark-Projekt» gemeint? Als Zeuge sagt Meier dazu vor dem Landgericht aus - und möchte einiges klarstellen.
Im Verfahren um die Entführung der Block-Kinder hat Hamburgs Hafenchef Jens Meier als Zeuge Angaben zur Vorgeschichte des Falls gemacht. Medienberichte, er habe die israelische Sicherheitsfirma empfohlen, die später die Kinder mutmaßlich in der Silvesternacht 2023/24 aus Dänemark entführte, seien «kompletter Quatsch», sagte der 59-Jährige am 17. Prozesstag.
Meier leitet die städtische Hamburger Hafenverwaltung HPA und ist zudem Präsident der Welthafenorganisation IAPH. Von 2015 bis 2018 war er Präsident des Hamburger SV e.V. Laut Staatsanwaltschaft war Meier zu keinem Zeitpunkt Beschuldigter in dem Verfahren.
Das «Dänemark-Projekt»
Der Zeuge berichtete, er kenne den Familienanwalt der Blocks, der in dem Verfahren einer der sieben Angeklagten ist, seit vielen Jahren aus unterschiedlichen geschäftlichen Tätigkeiten. Da er sich als Hafenchef beruflich gut mit IT-Sicherheit auskenne, habe er diesem Anwalt auf Anfrage zwei Kontakte gegeben, die vielleicht beim Thema Cybersicherheit in dessen Kanzlei und in der Block-Gruppe weiterhelfen könnten, sagte Meier.
Auch habe sich der Anwalt Informationen über die Familie des Vaters der Block-Kinder in Dänemark erhofft, die im langen Sorgerechtsstreit zwischen der Unternehmerin Christina Block und ihrem Ex-Mann Stephan Hensel hilfreich sein könnten.
Nichts anderes habe er mit der Formulierung «Dänemark-Projekt» gemeint, die die Ermittler in einer Nachricht bei ihm entdeckt hatten, versicherte Meier. Das sei «etwas unglücklich» formuliert gewesen. Meier hatte der Auswertung seiner Datenträger nach Gerichtsangaben selbst zugestimmt.
«Zwei Telefonnummern weitergegeben»
«Ich habe zwei Telefonnummern weitergegeben», sagte Meier zu seinen Gesprächen mit dem Familienanwalt und einem IT-Experten der Block-Gruppe. Das sei alles gewesen. Bei den Unterhaltungen sei es nie um die Rückholung von Personen gegangen, betonte Meier. «Es ging rein um eine technische Recherche.»
Bei den beiden Kontakten handelte es sich nach Aussage von Meier um einen früheren hochrangigen Polizeibeamten, der zu diesem Zeitpunkt für ein privates deutsches Sicherheitsunternehmen arbeitete und einen Mann, der als guter Netzwerker zu israelischen Firmen gelte, die Spezialisten im Bereich IT-Sicherheit sind.