«Extrem gefährlich»: Polizei entdeckt riesiges Waffenarsenal
Autor: dpa
, Montag, 27. Oktober 2025
In Remscheid bei Wuppertal haben Polizisten ein gewaltiges Arsenal mutmaßlicher Kriegswaffen ausgehoben. Täter hätten mit ihnen eine Vielzahl von Menschen töten können, sagen die Ermittler.
Sturmgewehre, Panzerfäuste, Mörsergranaten und Maschinenpistolen: Einsatzkräfte haben in Remscheid bei Wuppertal ein riesiges Arsenal mit Kriegswaffen sichergestellt. Es könnte sich um einen der größten Funde von Kriegswaffen in Nordrhein-Westfalen handeln, sagte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert. Drei mutmaßliche Waffenhändler kamen in Untersuchungshaft.
Es werde noch Tage dauern, um einen endgültigen Überblick über die vielen Waffen zu bekommen. Erst dann könne man auch mit Sicherheit sagen, ob alle Waffen scharf und schussfähig seien, sagte Baumert.
Viele Modelle stammen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Aber es gab auch neuere Waffen, mit denen Kriminelle schwere Straftaten hätten verüben können. «Diese Sachen sind extrem gefährlich», betonte Baumert. Mit den sichergestellten Handgranaten und Sprengmitteln hätte man «eine Vielzahl von Menschen töten und verletzen können», betonte der Oberstaatsanwalt am Rande der Pressekonferenz. «Das geht bis hin zum Amoklauf oder Terroranschlag, oder sie können damit sogar kriegerische Auseinandersetzungen aller Art führen.»
Wer die Kunden der Waffenhändler waren, dazu sagen die Ermittler bislang nichts. Die drei Hauptverdächtigen im Alter von 34, 37 und 59 Jahren sitzen in Untersuchungshaft.
Lange Ermittlungen im Voraus
Mehr als ein Jahr lang hatten die Fahnder die Bande im Visier. Entscheidende Hinweise hätten zwei verdeckte Ermittler gebracht, die man in das Netzwerk einschleusen konnte. Mehrmals sei es den beiden gelungen, scharfe Waffen wie Maschinenpistolen bei den Verdächtigen zu kaufen. «Spätestens in dem Moment wussten wir, dass es nicht nur Gerede war, sondern dass tatsächlich scharfe Waffen gehandelt wurden», sagte der Oberstaatsanwalt.
Als am Sonntagabend dann ein 59-Jähriger mutmaßlich Waffen ausliefern wollte, griffen Spezialkräfte zu. Man habe schnell handeln müssen, um mögliche Gefahren durch den Weiterverkauf der Kriegswaffen zu verhindern, sagte Polizeiführer Daniel Sternemann.
Auf der Autobahn 1 bei Remscheid stoppten Spezialkräfte den Wagen des 59-Jährigen und nahmen ihn fest. Mithilfe eines Röntgengeräts wollen die Fahnder nun genau schauen, wo in dem Auto überall Waffen versteckt sein könnten. Bei den beiden anderen mutmaßlichen Hauptverdächtigen klickten die Handschellen wenig später bei Hausdurchsuchungen in Remscheid.