Block-Prozess: Ex-Mann schildert Angst vor Dauerüberwachung
Autor: Christiane Bosch und Bernhard Sprengel, dpa
, Montag, 29. Sept. 2025
Im Jahr 2021 behält der Ex-Mann von Christina Block zwei gemeinsame Kinder bei sich in Dänemark. Der Sorgerechtsstreit macht den Kindern Angst. Ein Alarmknopf verschärft den Konflikt.
Bedrohliche Situationen, verängstigte Kinder und ein traumatisierter Vater: Am fünften Tag seiner Befragung hat der Ex-Mann von Christina Block ausführlich dazu Stellung bezogen, wie bedroht er und seine Familie sich in Dänemark aufgrund des Sorgerechtsstreits gefühlt hätten. Auch Block selbst nahm dazu bei der Beantwortung noch ausstehender Fragen Stellung.
Dem Vater Stephan Hensel zufolge hatten in der Vergangenheit immer wieder Fahrzeuge von sogenannten Sicherheitsfirmen vor der Tür seines Hauses gestanden. Die stets schwarz gekleideten Männer hätten ihn und die Familie auf verschiedene Art und Weise bedroht, sagte der 51-Jährige vor dem Landgericht in Hamburg. Die Familie habe sich überwacht und bespitzelt gefühlt. Er sei deshalb davon überzeugt gewesen, dass die Sicherheit von ihm, seiner Frau und den Kindern nur in Dänemark gewährleistet sei.
Block bestritt die Dauerüberwachung. Sie habe lediglich Firmen beauftragt, die jeweils für einige Tage in Dänemark am Haus ihres Ex-Manns Informationen zum Alltag der Familie und der Kinder gesammelt hätten. «Natürlich habe ich das getan, woher sollte ich denn sonst wissen, wie es ihnen geht. Welche Mutter hätte das nicht getan», sagte die 52-Jährige. Es sei grotesk, dass ihr Ex-Mann sich darüber beschwere, nachdem er doch die Kinder unerlaubt bei sich behalten und abgeschottet habe.
Hensel sagte dagegen, er habe mehrfach das Umgangsrecht für die Mutter in Dänemark beantragt. «Wir haben alles dafür getan, es ist nicht dazu gekommen.» Der Umgang der Mutter mit den beiden Kindern sollte alle 14 Tage in einem dänischen Familienrechtshaus möglich gemacht werden, sagte Hensel weiter. Das habe aber Christina Block dreimal abgelehnt, so der Vater.
Der Verteidiger eines mitangeklagten Anwalts der Familie Block, Marko Voß, betonte dagegen, dass Christina Block im Gegenzug auf ihre sehr viel weitergehenden Umgangsrechte in Deutschland hätte verzichten müssen. Hensel war fünf Tage lang als Zeuge befragt worden.
Entführung der beiden Kinder in der Silvesternacht
In der Silvesternacht 2023/24 waren der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter aus der Obhut des in Dänemark lebenden Vaters entführt und zur Mutter nach Deutschland gebracht worden. Die Rückholaktion soll von einer israelischen Sicherheitsfirma ausgeführt worden sein.
Nach wenigen Tagen mussten die Kinder aufgrund einer Gerichtsentscheidung wieder zu ihrem Vater nach Dänemark zurückkehren. Block ist angeklagt, die Aktion in Auftrag gegeben zu haben, was sie bestreitet.